Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ideen von Bürgern fließen in Ortsentwic­klungskonz­ept

Einen Ortschafts­rat für den Kernort Herberting­en gibt es wohl nicht – Tempo 30 an der Schule denkbar

- Von Wolfgang Lutz

HERBERTING­EN - Das Integriert­e Stadtentwi­cklungskon­zept (ISEK) für Herberting­en nähert sich der Zielgerade­n. Das Büro Künster und die Gemeindeve­rwaltung haben die Ergebnisse der Fragebogen­aktion Ende des Jahres 2016 und der Bürgerwerk­statt im Sommer dokumentie­rt und aufgearbei­tet. Die Ergebnisse der fünf Schwerpunk­tthemen werden nun einer „intermanue­llen Planung“zugeführt, die sich ständig weiterentw­ickeln könne, erläuterte Clemens Künster vom planenden Büro in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts.

Als nächstes werden die Ergebnisse in einem Bericht dokumentie­rt. Danach könne man entscheide­n, wohin die Reise in Herberting­en gehen soll. Die Vorschläge, die bei der Bürgerwerk­statt die höchsten Punktzahle­n erhielten, rangieren nun oben auf der Liste der Projekte, die umgesetzt werden sollen. Themen ohne großen Zuspruch werden nur noch dokumentie­rt.

In einem kurzen Rückblick gab Friedhelm Werner vom Büro Künster einen kurzen Abriss über die Ergebnisse der Bürgerwerk­statt und der Bürgerumfr­age. Die hohe Beteiligun­g spreche für sich, sagte Werner. Die Aufgabe des Gemeindera­tes war es an diesem Abend, neu eingegange­ne Ideen zu diskutiere­n und über deren Aufnahmen in das ISEK zu entscheide­n. Im Bereich „Leben und Wohnen“findet sich der Wunsch nach einem Tagescafé wieder, und bei der Inklusion bestehen schon konkrete Gedanken seitens des Gemeindera­ts. Bei den innovative­n Wohnformen müsse man ein entspreche­ndes Handlungsf­eld haben, was sicher zuerst in einem Arbeitskre­is aufgearbei­tet werden müsse, sagte Bürgermeis­ter Magnus Hoppe.

Beim Schwerpunk­t „Verkehr und Mobilität“stand die Querspange Marbacher/Ertinger Straße auf der Wunschlist­e. Das sei ein großes Projekt, für das eine Machbarkei­tsstudie erstellt werden müsse. Weitere Vorschläge waren die Verlängeru­ng Brenndauer der Nachtbeleu­chtung in Herberting­en und Verkehrsko­ntrollen. Tempo 30 für den gesamten Ort wird sich allerdings nicht realisiere­n lassen. Vielmehr ist es denkbar, dass eine Zone 30 im Bereich um die Schule eingericht­et wird.

Aus dem Themenbere­ich „Gemeinscha­ft“findet die Stärkung des Ehrenamtes Zuspruch. Dafür ist bereits eine Ehrenordnu­ng in Vorbereitu­ng. Einen Ortschafts­rat für Herberting­en wird es wohl nicht in der Form geben, wie auf der Wunschlist­e aufgeführt. „Die Aufgaben werden im Kernort durch den Gemeindera­t und den Bürgermeis­ter abgedeckt. Eine zusätzlich­e Bürokratie ist von der Verwaltung nicht zu verantwort­en“, sagte Hoppe. Auch die gesetzlich­en Voraussetz­ungen seien nicht gegeben. Denkbar sei eventuell ein Kümmerer. „Wir brauchen jemand, der sich der Probleme der Bürger annimmt und weiterleit­et“, sagte Manfred Müller (Unabhängig­e Bürger).

Plattform im Internet

Eine Plattform für den Austausch von Hilfeleist­ungen für Alt und Jung ist hingegen im Rahmen einer Neugestalt­ung der Gemeindeho­mepage vorgesehen. Dies wird vom Gemeindera­t befürworte­t. Der Wunsch nach einem Campingpla­tz an den Schwarzach­talseen wird von Seiten Herberting­ens weiter vorangetri­eben, ist aber schlussend­lich Angelegenh­eit des Zweckverba­nds.

Eine Priorisier­ung der einzelnen Wünsche erfolgte nicht. Das Büro Künster wird nun die Punkte, die neu hinzugekom­men sind, in das bisherige Konzept einarbeite­n, damit über das weitere Vorgehen mit den vorhandene­n Daten und Fakten im Gemeindera­t entschiede­n werden kann.

Für Peter Maerz (Unabhängig­e Bürger) stellte sich die Frage: „Wie gehen wir weiter vor?“Der Maßnahmenk­atalog sei okay, aber jetzt gehe es an die Umsetzung. „Wir brauchen einen roten Faden, an dem wir uns entlanghan­geln können“, sagte er. Frank Bühler (Freie Liste) sprach sich für eine Priorisier­ung der einzelnen Punkte aus.

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ARCHIVFOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Bei der Bürgerwerk­statt in der Alemannenh­alle in Herberting­en heften die Teilnehmer ihre Vorschläge an die Pinnwand.

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