Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Frauenrechte im 13. Jahrhundert?
Burgbelebung bei den Bachrittern mit Reisecen und Sorores Historiae vom 30. September bis 3. Oktober
KANZACH (sz) - Zwei Living-History-Gruppen bevölkern die Bachritterburg Kanzach während des langen Wochenendes von Samstag bis Dienstag, 30. September bis 3. Oktober. Die Sorores Historiae, die „Schwestern der Geschichte“sind zu Gast bei der Stamm-Burgmannschaft die Reisecen und bringen neue Aspekte mit ein, wie zum Beispiel die Stellung der Frau im Mittelalter. Und hier gibt es Spannendes zu erfahren.
Frauenrechte im 13. Jahrhundert? Ja, auf den ersten Blick erscheint diese Aussage unglaublich, wenn nicht gar paradox. Unterdrückt, verfolgt, diffamiert, ausgesetzt, schutzlos – so wird die mittelalterliche Frau gerne als rechtloses und unterjochtes Wesen dargestellt, welches alleine auf die Gnade der Männer und Kirche hoffen durfte. Doch welche Rechte und Pflichten hatten die Frauen wirklich?
Tatsächlich hatten die Bürgerinnen Kölns, der damals größten Stadt auf deutschem Boden, weitestgehend dieselben Rechte und Pflichten wie Männer. Das bedeutete, dass sie etwa einen eigenen Betrieb führen konnten, als Vormund für Kinder auftreten und Verträge schließen durften. Dies und manches mehr über das Leben und die Stellung der Frau im Mittelalter wissen die Sorores Historiae, die bei ihrem Besuch auf der Bachritterburg gerne ihr Wissen weitergeben. Ihr Anspruch einer möglichst genauen Rekonstruktion des damaligen Lebens deckt sich mit den Vorstellungen der Reisecen, die schon bei vielen Burgbelebungen einen bunten Querschnitt des mittelalterlichen Alltags beleuchteten und zeigten.
Die Öffnungszeiten an allen drei Tagen sind von 10 bis 18 Uhr (auch montags), außerdem werden Kombikarten für dieses lange Wochenende angeboten. Wie an jedem Sonn- und Feiertag findet ab 14 Uhr eine freie Kurzführung durch die Burg statt.
Nähere Informationen gibt es unter Telefon 07582/930440 und das Jahresprogramm unter ●» www.bachritterburg.de