Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Erst wird neu gebaut, dann abgerissen
Laupheimer Gesundheitszentrum soll in zwei Etappen verwirklicht werden
LAUPHEIM - Mit einer Bebauungsplanänderung will die Stadt Laupheim den Boden für den Neubau eines Gesundheitszentrums am Bronner Berg bereiten. In seiner jüngsten hat der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats beschlossen, den Planentwurf auszulegen. Die Bürgerschaft und Träger öffentlicher Belange haben einen Monat lang Gelegenheit, die Unterlagen einzusehen und Anregungen und Einwände vorzubringen.
Der Geltungsbereich der Änderung umfasst den nördlichen Teil des Flurstücks, auf dem die Sana-Kliniken Landkreis Biberach GmbH seit 2013 das ehemalige Kreiskrankenhaus Laupheim betreibt. Dabei geht es nach Angaben des Baudezernats vor allem um die Form des Baufensters, das nach Nordwesten erweitert wird. Nach Osten werde die Baugrenze zurückgenommen.
Das Gesundheitszentrum soll in zwei Etappen verwirklicht werden:
Zunächst wird in dem jetzt zum Teil als Parkplatz genutzten Bereich Richtung Ringelhauser Allee neu gebaut. Vorgesehen sind ein geriatrisches Zentrum mit 30 Betten für Innere Medizin und 50 Betten für geriatrische Reha, Akutstation und Pflegeheim der St.-Elisabeth-Stiftung sowie ein Ärztehaus, in dem sich Allgemeinmediziner und Fachärzte, andere Heilberufler und medizinnahe Dienstleister ansiedeln. Auch eine chirurgische Praxis soll es geben, die Patienten nach Schul- und Arbeitsunfällen versorgt. Der Betrieb in der jetzigen Sana-Klinik läuft weiter, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind.
Betreutes Wohnen mit Tiefgarage
Wenn die neuen Gebäude bezogen sind, wird das alte Krankenhaus abgerissen. Auf einem Teil der frei werdenden Fläche entsteht ein Gebäude mit Tiefgarage für betreutes Wohnen, ebenfalls in Regie der St.- Elisabeth-Stiftung. Das frühere Personalwohnheim bleibt stehen.
Natürlich würde man bei einem komplett freien Grundstück anders planen, sagte Stadtbaumeisterin Marion Kazek. Es sei indessen unverzichtbar, das bestehende Krankenhaus während der Bauphase weiterzubetreiben.
Das Ärztehaus, zur Bronner Straße gelegen, soll fünf Geschosse haben, das geriatrische Zentrum maximal zwei. Der Charakter einer lockeren Bebauung in einem parkähnlichen Areal solle so weit wie möglich erhalten bleiben, heißt es im Planentwurf. Das Grundstück gehört dem Landkreis Biberach.
Die Hauptzufahrt ist wie bisher an der Bronner Straße. Lieferanten steuern einen an der Ringelhauser Allee gelegenen Wirtschaftshof an.
Die Stadt will im Gesundheitszentrum eine zweigruppige Kindertagesstätte einrichten. „Noch ist offen, ob wir die Räumlichkeiten anmieten oder als Eigentum erwerben“, sagte Oberbürgermeister Rainer Kapellen.
Die Stadtverwaltung hat die Anwohner am 26. Juli über den Planungsstand und die beabsichtigte Neuordnung des Areals informiert. Das haben die Ratsfraktionen gelobt, jedoch bemängelt, dass sie nicht einbezogen wurden. Immerhin rückten die neuen Gebäude näher an die Wohnhäuser an der Bronner Straße und der Ringelhauser Allee heran als dies beim Altbestand der Fall ist. „Etliche Bürger haben zwischenzeitlich bei uns angerufen. Wir konnten aber nichts zur Sache sagen und waren komplett überrascht“, berichtete Burkhard Volkholz (CDU).
Der Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplanentwurf „Im Grund I, Änderung 2“war einstimmig. „Nach langem Warten und wenig Transparenz“scheine es ernst zu werden mit dem Gesundheitszentrum, resümierte Volkholz.