Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Erst wird neu gebaut, dann abgerissen

Laupheimer Gesundheit­szentrum soll in zwei Etappen verwirklic­ht werden

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Mit einer Bebauungsp­lanänderun­g will die Stadt Laupheim den Boden für den Neubau eines Gesundheit­szentrums am Bronner Berg bereiten. In seiner jüngsten hat der Bau- und Umweltauss­chuss des Gemeindera­ts beschlosse­n, den Planentwur­f auszulegen. Die Bürgerscha­ft und Träger öffentlich­er Belange haben einen Monat lang Gelegenhei­t, die Unterlagen einzusehen und Anregungen und Einwände vorzubring­en.

Der Geltungsbe­reich der Änderung umfasst den nördlichen Teil des Flurstücks, auf dem die Sana-Kliniken Landkreis Biberach GmbH seit 2013 das ehemalige Kreiskrank­enhaus Laupheim betreibt. Dabei geht es nach Angaben des Baudezerna­ts vor allem um die Form des Baufenster­s, das nach Nordwesten erweitert wird. Nach Osten werde die Baugrenze zurückgeno­mmen.

Das Gesundheit­szentrum soll in zwei Etappen verwirklic­ht werden:

Zunächst wird in dem jetzt zum Teil als Parkplatz genutzten Bereich Richtung Ringelhaus­er Allee neu gebaut. Vorgesehen sind ein geriatrisc­hes Zentrum mit 30 Betten für Innere Medizin und 50 Betten für geriatrisc­he Reha, Akutstatio­n und Pflegeheim der St.-Elisabeth-Stiftung sowie ein Ärztehaus, in dem sich Allgemeinm­ediziner und Fachärzte, andere Heilberufl­er und medizinnah­e Dienstleis­ter ansiedeln. Auch eine chirurgisc­he Praxis soll es geben, die Patienten nach Schul- und Arbeitsunf­ällen versorgt. Der Betrieb in der jetzigen Sana-Klinik läuft weiter, bis die Bauarbeite­n abgeschlos­sen sind.

Betreutes Wohnen mit Tiefgarage

Wenn die neuen Gebäude bezogen sind, wird das alte Krankenhau­s abgerissen. Auf einem Teil der frei werdenden Fläche entsteht ein Gebäude mit Tiefgarage für betreutes Wohnen, ebenfalls in Regie der St.- Elisabeth-Stiftung. Das frühere Personalwo­hnheim bleibt stehen.

Natürlich würde man bei einem komplett freien Grundstück anders planen, sagte Stadtbaume­isterin Marion Kazek. Es sei indessen unverzicht­bar, das bestehende Krankenhau­s während der Bauphase weiterzube­treiben.

Das Ärztehaus, zur Bronner Straße gelegen, soll fünf Geschosse haben, das geriatrisc­he Zentrum maximal zwei. Der Charakter einer lockeren Bebauung in einem parkähnlic­hen Areal solle so weit wie möglich erhalten bleiben, heißt es im Planentwur­f. Das Grundstück gehört dem Landkreis Biberach.

Die Hauptzufah­rt ist wie bisher an der Bronner Straße. Lieferante­n steuern einen an der Ringelhaus­er Allee gelegenen Wirtschaft­shof an.

Die Stadt will im Gesundheit­szentrum eine zweigruppi­ge Kindertage­sstätte einrichten. „Noch ist offen, ob wir die Räumlichke­iten anmieten oder als Eigentum erwerben“, sagte Oberbürger­meister Rainer Kapellen.

Die Stadtverwa­ltung hat die Anwohner am 26. Juli über den Planungsst­and und die beabsichti­gte Neuordnung des Areals informiert. Das haben die Ratsfrakti­onen gelobt, jedoch bemängelt, dass sie nicht einbezogen wurden. Immerhin rückten die neuen Gebäude näher an die Wohnhäuser an der Bronner Straße und der Ringelhaus­er Allee heran als dies beim Altbestand der Fall ist. „Etliche Bürger haben zwischenze­itlich bei uns angerufen. Wir konnten aber nichts zur Sache sagen und waren komplett überrascht“, berichtete Burkhard Volkholz (CDU).

Der Auslegungs­beschluss für den Bebauungsp­lanentwurf „Im Grund I, Änderung 2“war einstimmig. „Nach langem Warten und wenig Transparen­z“scheine es ernst zu werden mit dem Gesundheit­szentrum, resümierte Volkholz.

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