Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
1111,11 Euro für den „Platz für die Sinne“
Veranstalter des Dorfcups überreichen Erlös an das Hofgut Müller
OSTRACH - Ein „Platz für die Sinne“soll im Eingangsbereich des Hofguts Müller mit dem Erlös aus dem 1. Dorfcup in Wangen im Juli dieses Jahres entstehen. Symbolisch überreichten nun die beiden Initiatoren des Nachmittags, Marco Küchler und Timo Reutter, den Scheck über den Erlös von 1111,11 Euro an Heimleiterin Annegret Jäger und die Heimbewohner.
Am 8. Juli waren in Wangen, quasi hinter dem Haus der Familie von Timo Reutter, die Hobby-FußballMannschaften aus Wangen (Südbaden) und Jettkofen (Württemberg) aufeinandergetroffen und hatten Fußball gespielt. Drei Mannschaften pro Dorf, Jugend, Frauen und Männer, spielten gegeneinander. Für den Cup zählten die Partien der Männer und das Elfmeterschießen der Frauen. Etwas überraschend siegte Jettkofen. Doch Sieger waren am Ende alle: die Spieler, weil sie beim Fußballspielen - ganz ohne Kampf um „echte“Punkte“- Spaß hatten, die 250 Zuschauer, die nach Wangen gekommen waren und - und das ist das wichtigste - das Hofgut Müller und seine Bewohner.
„Wir hatten Spaß und uns war wichtig, dass der Erlös hier in der unmittelbaren Region bleibt“, erklärt Timo Reutter. Der Erlös stamme ausschließlich aus dem Essens- und Getränkeverkauf und aus Spenden der Anwesenden und einiger Sponsoren, die den Dorfcup unterstützten. „Und den wollten wir regional weitergeben“, sagt Marco Küchler. „Marco hatte vor zwei Jahren schon die Idee zu diesem Cup“, erklärt Timo Reutter. Aus der Bierlaune wurde mehr, inklusive mannschaftseigener Trikots, Wimpel und Festzelt.
Im Hofgut Müller gibt es derzeit 29 Plätze für Menschen, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind. Ziel ist es, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen. Mit dem „Platz für die Sinne“will das Hofgut einen Ort der Begegnung schaffen, an dem vor allem die Sinne der Menschen angesprochen werden, die weder kauen noch schlücken dürfen oder können: „Gerüche, vielleicht eine Art Brunnen, an dem das Wasser plätschert, um den Gehörsinn anzusprechen. Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten“, sagt Heimleiterin Annegret Jäger. Derzeit befasst sich eigens eine Gruppe mit Vorschlägen und Ideen. Zu dieser gehören auch Irma Großstrom und Vera Brunner, die selbst im Heim wohnen und Mitglieder des Heimbeirats im Hofgut Müller sind. Die Bewohner können auch ihnen Wünsche und Vorstellungen nennen, wie sie sich den Platz in Zukunft vorstellen.
Eine Zukunft hat auch der Dorfcup. Das haben die Organisatoren schon am Rande der Scheckübergabe angekündigt: „Nächstes Jahr gibt es auf jeden Fall ein Rückspiel“, versichert Marco Küchler. Dann soll in Jettkofen gespielt werden.