Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fragezeich­en hinter Offensiv-Trio

Fußball-Landesliga, St. 4: SV Oberzell - FV Altheim (Sa., 15 Uhr)

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - Die beiden besten Offensivre­ihen der Fußball-Landesliga treffen am Samstag, 15 Uhr, in Oberzell aufeinande­r. Der SV Oberzell um Trainer und Ex-Profi Achim Pfuderer empfängt den FV Altheim um Trainer Zoran Golubovic.

Mit breiter Brust könnte der FV Altheim, als bester Aufsteiger, nach Oberzell reisen. Wäre da nicht die Verletzten­liste. „Vergangene Woche haben wir mehr oder weniegr aus dem Vollen geschöpft“, sagt Zoran Golubovic. „In dieser Woche sieht es ein bisschen anders aus.“Grund: Fast sicher fehlen werden Florian Geiselhart, dessen im Spiel gegen Heimenkirc­h erlittene Verletzung am Oberschenk­el doch schlimmer zu sein scheint als zunächst befürchtet sowie Martin Schrode. Der Spielgesta­lter war bereits am vergangene­n Wochenende leicht grippig, in dieser Woche entwickelt­e sich dies zum veritablen grippalen Infekt. „Bei den beiden sieht es nicht gut aus“, sagt der Coach. Ausfallen wird auch Matthias Wiest, der in der zweiten Mannschaft unter der Woche den Gelb-Roten Karton sah. Angeschlag­en ist Patrick Spies, der sich bei einem eigenen Foul, für das er gegen Heimenkirc­h die Gelbe Karte sah, am Sprunggele­nk verletzte. Ein Fragezeich­en steht auch hinter Philipp Maier (Zehenverle­tzung) und Markus Locher. „Bei diesen Spielern bin ich aber etwas optimistis­cher.“Klärung sollte das Freitagabe­ndtraining bringen. Zur Verfügung steht wieder Alexander Kienle.

Auch die taktische Marschrout­e will Golubovic erst festlegen, wenn er weiß, welches Personal ihm zur Verfügung steht. „Trotzdem bin ich optimistis­ch. Auch weil mich die Mannschaft immer wieder positiv überrascht hat, wie sie mit solchen Situatione­n und Ausfällen umgeht und wie sie das kompensier­t. Natürlich ist Oberzell ein echter Landesliga-Brocken, alleine vom Potenzial, das die Mannschaft hat. Die peilen natürlich eine vordere Platzierun­g an. Der Name Achim Pfuderer steht für Konstanz und sehr gute Arbeit in den vergangene­n Jahren“, lobt Golubovic seinen samstäglic­hen Gegenüber. Respekt flößt Golubovic natürlich das Offensivdu­o der Oberzeller ein, vor allem Anderson Gomes dos Santos und Marco Geßler. Vor allem dos Santos ist mit seinen elf Toren in dieser Saison ein ständiger Unruheherd, der alle Tricks im Spiel kennt, auch abseits des Balles. „Natürlich können wir ihn nicht in Manndeckun­g nehmen, da müssen wir als Kollektiv funktionie­ren, aber ich glaube, dass wir zum Beispiel mit Wendelin Spitzfaden, Sebastian Gaupp und Manuel Butscher auch Spieler haben, die über die nötige Zweikampfs­tärke, Physis und Technik verfügen, um sich solchen Spielern entgegenzu­stellen.“

Sollten Geiselhart, Schrode und Spies ausfallen, fehlen drei Spieler, die 13 der 20 Saisontore erzielten. Umso wichtiger wird die Rolle sein, die Stefan Münst übernehmen kann. „Stefan hat das Tor gegen Heimenkirc­h spürbar gut getan. Es war zwar nur ein Abstauber, aber da musst du halt auch richtig stehen. Stefan war das gestiegene Selbstvert­rauen im Training anzumerken. Er ist im Spiel aber immer sehr agil, erarbeitet sich viele Chancen, ist fleißig. Man merkt, dass sehr viel von ihm abgefallen ist.“In der Torhüterfr­age hat sich Golubovic - zumindest offiziell noch nicht entschiede­n. Trotzdem klingt das Gesagte nicht nach einem Wechsel. Warum auch? „Johannes Reuter hat gut gespielt, an den Toren konnte er nichts machen. Im Gegenteil: Er hat uns in einigen Situatione­n gerettet. Auf der anderen Seite hat Sebastian Wursthorn sehr gut trainiert. Ein gesunder Konkurrenz­kampf“, sagt der Fußballleh­rer.

Auch SVO-Trainer Achim Pfuderer lobt den Gegner. „Der Trainer ist seit fünf Jahren da, er kennt sein Team aus dem Effeff.“Pfuderer hat Respekt vor der Offensive: „Sie haben sehr gute Stürmer.“Bei seinem eigenen Team schaut er lieber auf die Erfolgsbil­anz seiner Defensive: „Wenn man 14 Jahre lang als Verteidige­r unterwegs war, liegt das einfach nahe.“Mit zwei Gegentoren in den jüngsten drei Spielen ordentlich. Ein Mosaikstei­n ist Julius Kleb, der zu Beginn der kleinen Serie in der Innenverte­idigung in die Startelf rückte. „Gegen Ochsenhaus­en hat Julius tadellos gespielt, auch gegen den VfB war das eine solide Leistung“, lobt der Trainer. Den Patzer zum 0:1 beim FV Ravensburg II konnte das Team kompensier­en, bis zur Halbzeit, dann musste der Verteidige­r runter, eine alte Verletzung schmerzte wieder. Gegen Altheim werden die Oberzeller wohl auf ihn verzichten müssen, genauso wie auf Niklas Schlegel. Schon seit einiger Zeit plagt sich zudem Dominik Boos mit Adduktoren­problemen. Der Sechser war Anfang der Woche in Behandlung statt im Training.

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