Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Messerattacke in Marseille wohl mit terroristischem Motiv
MARSEILLE (AFP) - Bei einer womöglich islamistisch motivierten Messerattacke im südfranzösischen Marseille sind am Sonntag zwei Frauen getötet worden. Der Angriff habe sich am Hauptbahnhof ereignet, wo ein Mann auf Passanten eingestochen habe, teilten die Behörden mit. Der Angreifer habe „Allahu Akbar“(„Gott ist groß“) gerufen, hieß es aus Ermittlerkreisen. Er wurde von Soldaten erschossen. Die AntiTerror-Staatsanwaltschaft in Paris übernahm die Ermittlungen.
Es werde wegen „Tötungen im Zusammenhang mit einer terroristischen Organisation“ermittelt, teilte die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft mit. Außerdem gehe es um den Tatbestand der versuchten Tötung eines öffentlichen Amtsträgers. Nach Polizeiangaben hatte der Angreifer gegen 13.45 Uhr zwei Frauen mit Messerstichen am Bahnhof Saint-Charles attackiert. Marseilles Staatsanwalt Xavier Tarabeux sagte, Soldaten des Anti-Terror-Einsatzes „Sentinelle“hätten den Täter erschossen.
Der neuerliche Angriff ereignete sich zwei Tage vor der Parlamentsabstimmung über einen umstrittenen Entwurf für ein Anti-Terror-Gesetz. Demnach sollen bestimmte Maßnahmen des geltenden Ausnahmezustands in normales Recht überführt werden. Den Ausnahmezustand hatte die Regierung des ehemaligen Präsidenten François Hollande nach den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 mit 130 Toten verhängt.