Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Streit um Hurrikan-Hilfe für Puerto Rico
SAN JUAN (dpa) - Fast zwei Wochen nach den Verwüstungen durch Hurrikan „Maria“ist Streit um die Washingtoner Hilfen für Puerto Rico entbrannt. US-Präsident Donald Trump griff mit mehreren TwitterBotschaften von seinem Golfclub in New Jersey aus die Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan, Carmen Yulín Cruz, an. Sie hatte zuvor die US-Regierung beschworen, die Hilfen für die Menschen auf der Karibikinsel zu beschleunigen. Trump warf ihr vor, mit den US-Demokraten zusammenzuarbeiten, um ihn schlecht zu machen. Den Puerto Ricanern lastete er an, nicht genug zu tun, um sich selber zu helfen.
Die US-Demokraten und Prominente wie Lady Gaga reagierten darauf mit heftiger Kritik. Trump genieße wie üblich sein Wochenende auf dem Golfplatz, während die Menschen auf der Karibikinsel litten und die Bürgermeisterin durch Schlamm und Wasser wate, um ihren Mitbürgern zu helfen, hieß es im Kern in schriftlichen Erklärungen und Twitter-Botschaften.
„Maria“hatte das US-Außengebiet Puerto Rico am 20. August direkt getroffen. Am Wochenende waren 95 Prozent der Einwohner immer noch ohne Stromversorgung, die Hälfte muss weiter ohne fließendes sauberes Wasser auskommen. Es mangelt an Lebensmitteln, Benzin ist eine Rarität. Eine Cargo-Maschine der Lufthansa landete am Sonntag mit 70 Tonnen Wasser, mehr als zehn Tonnen Lebensmitteln und Kleidung beladen in Puerto Rico. Das Unternehmen teilte mit, die Folgen des Hurrikans seien für die rund 400 Mitarbeiter des Lufthansa Technik-Standorts auf der Insel und die umliegenden Gemeinden spürbar. Der Konzern arbeite mit lokalen und US-Behörden zusammen.