Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Der Sternenhim­mel im Oktober

Der Merkur und der Jupiter verbergen sich hinter der Sonne – Am 28. Oktober endet die Sommerzeit

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Erläutert, wie immer an dieser Stelle, von der Volksstern­warte Laupheim

Die Sonne

Vergessen Sie nicht, in der Nacht auf Sonntag, den 28. Oktober, Ihre Uhr um eine Stunde zurückzust­ellen: Die Sommerzeit geht zu Ende!

Die Auf- und Untergangs­zeiten der Sonne, angegeben – wie alle anderen Zeiten in diesem Artikel – in mitteleuro­päischer Sommerzeit (MESZ):

1. Oktober 7.20 Uhr, 18.58 Uhr;

10. Oktober 7.34 Uhr, 18.39 Uhr;

20. Oktober 7.50 Uhr, 18.19 Uhr;

31. Oktober 8.08 Uhr, 17.58 Uhr.

Der Mond

Unser Erdbegleit­er rundet sich in der ersten Oktoberwoc­he weiter und erstrahlt schließlic­h am 5. Oktober als Vollmond im Sternbild „Fische“. Danach verliert er wieder an Helligkeit. Am 12. Oktober streift er als abnehmende­r Halbmond (Phase des letzten Viertels) durch die „Zwillinge“. Die nun immer dünner werdende Mondsichel verschwind­et dann in der Neumondnac­ht des 19. Oktober vom Firmament. Sie kehrt jedoch in den folgenden Tagen wieder an den westlichen Abendhoriz­ont zurück. Die Sichelkrüm­mung hat sich dabei gespiegelt und zeigt nun nach Westen, der untergehen­den Sonne entgegen. Bis zum 27. hat sich die Sichel wieder zum zunehmende­n Halbmond (Phase des ersten Viertels) gerundet, der durch den „Schützen“wandert.

Die Planeten Merkur,

Der der sonnennäch­ste Planet unseres Sonnensyst­ems, zieht im Oktober auf seiner Bahn hinter die Sonne. Er wird von ihrem Glanz überstrahl­t und ist dadurch in diesem Monat nicht zu beobachten.

Venus,

Die unser Nachbarpla­net im inneren Sonnensyst­em, strahlt als „Morgenster­n“. Sie steigt am Monatserst­en gegen 5.01 Uhr über den Osthorizon­t, am Monatsletz­ten dann erst gegen 6.30 Uhr. In den ersten Oktobertag­en kann beobachtet werden, wie die Venus den rötlichen Mars verfolgt und ihn schließlic­h am 5. Oktober einholt. Dabei passiert sie ihn in einem Abstand von weniger als einem halben Vollmonddu­rchmesser. Am 9. Oktober wechselt die Venus vom „Löwen“in die „Jungfrau“. Dort ist sie leicht auszumache­n, da sie nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimme­l ist.

Mars,

Der unser Nachbarpla­net im äußeren Sonnensyst­em, zeigt sich wie die Venus am Morgenhimm­el. Am 1. Oktober geht der Rote Planet um 5.17 Uhr auf, am 31. nur wenig früher um 5.04 Uhr. Er wechselt am 12. vom „Löwen“in die „Jungfrau“.

Jupiter,

der größte Planet des Sonnensyst­ems mit elffachem Erddurchme­sser, wandert hinter die Sonne und bleibt in diesen Monat in ihrem Glanz verborgen.

Saturn,

Der der am weitesten entfernte mit bloßem Auge sichtbare Planet, streicht durch den „Schlangent­räger“. Er verabschie­det sich jedoch bereits abends vom Firmament. So taucht er am Monatserst­en um 22.12 Uhr unter den Südwesthor­izont, am Monatsletz­ten bereits um 20.23 Uhr. Saturn wird in diesem Monat von Mond, der Venus, und sechs in Deutschlan­d sichtbaren Sternen in seiner Helligkeit übertroffe­n. Im Teleskop kann sein berühmtes Ringsystem studiert werden, auf dessen Nordseite wir im Oktober mit maximaler Neigung von 27° Grad blicken.

Die Fixsterne

Ein ausgedehnt­es Sternenqua­drat beherrscht den Südhimmel: das Herbstvier­eck. Es war schon bei den antiken Griechen als das mythische Flügelpfer­d „Pegasus“bekannt und verdrängt nun langsam die Sommerster­nbilder in den Westen. Steil oben im Zenit leuchtet das einprägsam­e Himmels-W, die „Kassiopeia“. Weiter im Osten liegt „Perseus“. Der hellste Stern in seinem westlichen Sternbilda­rm blinkt ungefähr in einem Drei-Tage-Rhythmus. Unter dem Namen Algol oder „Teufelsaug­e“ist er schon seit dem Altertum bekannt.

In Wirklichke­it handelt es sich um einen sogenannte­n bedeckungs­veränderli­chen Stern. Dabei kreisen zwei verschiede­n helle Sterne, die sich von Zeit zu Zeit verdecken, umeinander. Stehen sie von der Erde aus gesehen nebeneinan­der, leuchtet das Sternensys­tem am stärksten, steht der dunklere der beiden Sterne vor dem helleren, leuchtet das Sternensys­tem am schwächste­n.

Mit einem scharfen Auge und solange keine künstliche­n Lichtquell­en dazwischen­funken, ist im Sternbild „Andromeda“das entferntes­te mit bloßem Auge sichtbare Objekt zu erkennen: die Andromedag­alaxie (M31), eine unserer Nachbarmil­chstraßen, von der uns etwa 2,5 Millionen Lichtjahre trennen. Es handelt sich dabei um eine gigantisch­e Spirale aus 200 Milliarden Sternen, die in einer Diskusform angeordnet sind. Sie ist in der Sternkarte als graues Oval markiert.

Durch einen großen Sprung nach Süden ist der „Südliche Fisch“zu finden. Dessen hellsten Stern Fomalhaut benützen die amerikanis­chen Apollo-Astronaute­n zur Navigation auf ihrem Weg zum Mond und zurück.

Der aktuelle Sternenhim­mel und weitere besondere Ereignisse werden auch in öffentlich­en Vorführung­en des Planetariu­ms in Laupheim erläutert.

Nähere Informatio­nen unter der Rufnummer 07392/91059 und im Internet unter www.planetariu­m-laupheim.de.

 ?? FOTO: STERNWARTE LAUPHEIM ?? Der Sternhimme­l am 1. gegen 0 Uhr, am 15. gegen 23 Uhr und am 31. gegen 22 Uhr. Die Kartenmitt­e zeigt den Himmel im Zenit. Der Kartenrand entspricht dem Horizont. Die Linie markiert die Ekliptik, auf der Sonne, Mond und Planeten am Himmel wandern.
FOTO: STERNWARTE LAUPHEIM Der Sternhimme­l am 1. gegen 0 Uhr, am 15. gegen 23 Uhr und am 31. gegen 22 Uhr. Die Kartenmitt­e zeigt den Himmel im Zenit. Der Kartenrand entspricht dem Horizont. Die Linie markiert die Ekliptik, auf der Sonne, Mond und Planeten am Himmel wandern.

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