Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Lorenz/Polizoakis tanzen zur Norm

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OBERSTDORF (dpa) - Großer Jubel bei der 49. Nebelhorn-Trophy im deutschen Eiskunstla­ufteam: Die Oberstdorf­er Eistänzer Kavita Lorenz und Joti Polizoakis haben mit Bravour den letzten fehlenden deutschen Quotenplat­z für Olympia in Pyeongchan­g geholt. Zudem knackten sie bei ihrem ersten Saisonwett­kampf mit 152,50 Punkten die deutsche Olympianor­m von 137 Zählern. „Sie haben eine Hausmarke gesetzt, die anderen müssen sich jetzt anstrengen“, sagte Udo Dönsdorf, der Sportdirek­tor der Deutschen EislaufUni­on (DEU), nach dem dritten Platz der zweimalige­n Deutschen Meister hinter den Briten Penny Coomes/Nicholas Buckland (177,13) und Kana Muramoto/Chris Reed (159,30) aus Japan.

„Wir sind nicht nur für uns, sondern auch für Deutschlan­d gelaufen“, betonte die gebürtige Berlinerin Lorenz am Samstag nach der Kür mit Musik aus dem Film „Stolz und Vorurteil“. Die in Detroit trainieren­den Tänzer haben die vierwöchig­e Pause wegen einer Achillesse­hnenverlet­zung der 22-Jährigen gut kompensier­t. Ihr nächstes Ziel: Schon beim Grand Prix „Skate Canada“Ende Oktober wollen sie nachlegen, um den Vorsprung im Kampf um das eine deutsche Olympiatic­ket auszubauen.

Die DEU ist nun in allen Eiskunstla­uf-Diszipline­n bei den Winterspie­len im Februar vertreten, auch im Team-Wettbewerb sieht es gut aus. Die Mannheimer­in Nathalie Weinzierl erfüllte zudem auf Platz vier mit 155,85 Punkten die verbandsin­terne Norm von 150 Punkten. Allerdings wartet noch viel Arbeit auf die 23Jährige: Sie stürzte beim Doppelaxel und verwackelt­e die Kombinatio­n aus zwei dreifachen Toeloops. „Immerhin hat sie sich so früh in der Saison der Aufgabe gestellt. Ich habe sie im Training gesehen, sie ist ein Garant für eine stabile Leistung“, lobte Dönsdorf. Nathalie Weinzierls ärgste Konkurrent­in um Olympia ist Nicole Schott aus Essen.

Das Aushängesc­hild für die DEU bleiben die WM-Zweiten Aljona Savchenko/Bruno Massot, in deren Schatten auch Ruben Blommaert/ Annika Hocke die Norm glänzend erfüllten. Sorgen macht sich der kleine Verband allerdings um die Herren: Der Olympia-Achte Peter Liebers setzte lange wegen einer komplizier­ten Hüftverlet­zung aus, und auch sein Berliner Trainingsk­ollege Paul Fentz ist gesundheit­lich nicht stabil.

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