Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Nächster Dämpfer für Kiel

Das Tief des Rekordmeis­ters hält an: 28:30-Niederlage in Mannheim

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MANNHEIM (SID/dpa) - HandballRe­kordmeiste­r THW Kiel rutscht immer tiefer in die Krise und kann den Titel fast schon abhaken. Die Zebras verloren am Sonntag das Spitzenspi­el bei Titelverte­idiger Rhein-Neckar Löwen 28:30 (11:13). Mit acht Minuspunkt­en nach sieben Spielen hat das Team von Alfred Gislason damit im Rennen um die Meistersch­aft kaum noch eine Chance.

„Die Mannschaft ist ziemlich verunsiche­rt, das ist nicht zu übersehen“, sagte Gislason, „es ist eine schwierige Situation. Wenn man viele Fehler macht, passieren solche Dinge. Wir müssen weiter an uns arbeiten.“Auf die Frage, ob er an Rücktritt denke, antwortete der Isländer unmissvers­tändlich: „Nein!“

Überragend­e Spieler waren Löwen-Kapitän Andy Schmid mit neun Toren und Nationalsp­ieler Hendrik Pekeler (8). „Die beiden wollten wir in den Griff bekommen. das ist uns nicht gelungen“, sagte Gislason.

Vor 11 572 Zuschauern in der SAPArena begannen die Gäste zwar aggressiv und gingen sogar in Führung. Ex-Löwe Niklas Landin im Kieler Tor entschärft­e zudem in der Anfangspha­se gleich mehrere Würfe seiner früheren Teamkolleg­en, die ein paar Minuten brauchten, um warm zu werden. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen THW-Nationalsp­ieler Patrick Wiencek (12.) kamen die Gastgeber aber immer besser ins Spiel. Angeführt vom starken Schmid setzten sich die Löwen ab (10:7 nach 19 Minuten). In der Kieler Offensive wurde der verletzte Spielmache­r Domagoj Duvnjak erneut schmerzlic­h vermisst.

„Viele Spiele dürfen sie nicht mehr verlieren, wenn sie noch Meister werden wollen“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, dessen Team in der Königsklas­se unter der Woche bei den Franzosen von NBC Nantes den zweiten Sieg verspielt hatte (26:26).

Die Gastgeber waren auch zu Beginn der zweiten Halbzeit das bessere Team. Schmidt und Pekeler, der im kommenden Sommer nach Kiel zurückkehr­en wird, bauten die Führung schnell auf fünf Tore aus (17:13 nach 38 Minuten). Andreas Palicka im Tor brachte den THW zudem mit starken Paraden zur Verzweiflu­ng.

Frisch Auf Göppingen hat derweil die Rückkehr in die Erfolgsspu­r verpasst. Fünf Tage nach dem Trainerwec­hsel von Magnus Andersson zu Rolf Brack reichte es für die Schwaben am Sonntag beim Aufsteiger TV Hüttenberg nur zu einem 28:28 (16:11). Zarko Sesum hatte den EHF-PokalGewin­ner aus Göppingen kurz vor Schluss in Führung gebracht, Mario Fernandes sorgte für den umjubelten Ausgleich.

In der Champions League feierte die SG Flensburg dank einer grandiosen zweiten Halbzeit am Samstagabe­nd mit einem 33:29 (13:14) gegen den großen Favoriten Paris Saint-Germain den zweiten Sieg im dritten Spiel der Vorrunde. Rasmus Lauge (11) und Holger Glandorf (9) erzielten vor 6000 begeistert­en Zuschauern die meisten Tore für den deutschen Vizemeiste­r. Uwe Gensheimer (9) und Sander Sagosen (6) trafen für die Gäste am häufigsten. Mit ihrem starken Torhüter Mattias Andersson im Rücken boten die Gastgeber dem Pariser Starensemb­le um Nikola Karabatic, Daniel Narcisse, Thierry Omeyer, Mikkel Hansen und Uwe Gensheimer von Beginn an die Stirn. Fünf starke Minuten zum 17:14 (35.) nährten die Hoffnung auf eine Überraschu­ng. Die wurde Realität, weil neben Andersson auch Glandorf und Lauge einen glänzenden Tag erwischt hatten und praktisch nach Belieben trafen.

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FOTO: DPA Auch vom Kieler Nationalka­pitän Steffen Weinhold (links) nicht aufzuhalte­n: Patrick Groetzki von den RN-Löwen.

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