Rübengeister ziehen durch die Stadt

Kinder zeigen stolz ihre schaurig-schönen Kunstwerke und helfen so, den Brauch in Bad Buchau zu bewahren

BAD BUCHAU - Über einen schönen Erfolg beim diesjährigen Rübengeisterspektakel kann sich die Narrenzunft Moorochs freuen. Auch beim 21. Mal ist das Interesse an dem alten Brauch in Bad Buchau ungebrochen und noch immer sehr hoch.

Seit Tagen haben sich die Kinder auf diesen Abend hingearbeitet und konnten ihn kaum erwarten. Am Montagabend nun durften sie ihre Kunstwerke durch die Straßen geistern lassen. Bei Einbruch der Dunkelheit setzte sich der große Umzug, begleitet vom Fanfarenzug Unlingen und den beiden Nachtwächtern der Moorochsenzunft, beim Narrenbrunnen mit vielen Rübengeistern in Bewegung.

Nicht ohne Stolz zeigten die jungen Künstler ihre Kunstwerke. Keiner der Geister glich dem anderen, alle waren sie Unikate, ob aus Rüben oder – was nicht ganz der Tradition entspricht – aus Kürbissen. Papa und Mama hatten wohl auch etwas mitgeholfen. Schön findet es die Moorochsenzunft, dass sich immer mehr Familien am Rübengeisterschnitzen beteiligen und auch mitlaufen.

Während der gruselige Umzug durch den Kurpark zog, erklärte der Nachtwächter den wartenden Zuschauern, darunter auch viele Kur,und Feriengäste, den Brauch der Rübengeister. Er wird hauptsächlich noch im ländlichen Raum gepflegt und macht vor allem den Kindern viel Spaß. Inzwischen wird es aber immer schwieriger, überhaupt noch Rüben zu bekommen, da im Federseegebiet selbst keine mehr angebaut werden. Aber dank der guten Beziehungen konnten die Moorochsen die Rüben aus der Gegend um Altshausen bekommen.

Keine Frage war für die Stadtverwaltung, dass so viel Engagement der Rübengeister-Kids auch belohnt werden muss. Die Stadt spendierte jedem Umzugsteilnehmer ein süßes Gebäckstück. Bemerkenswert, dass die Narrenzunft Moorochs nicht nur an der Fasnet die Traditionen pflegt und für den Erhalt alter Bräuche eintritt. Nach einem kurzen Platzkonzert des Fanfarenzugs zeigte sich jedoch Petrus als Spielverderber. Trotz des einsetzenden Regens verteilten sich etliche Rübengeister in der Stadt und auch noch später konnte man noch einige durch die dunklen Gassen geistern sehen.

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FOTO: KLAUS WEISS Kein Gesicht gleicht dem anderen: Die Rübengeisterschnitzer haben lauter einzigartige Kunstwerke geschaffen.