Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mehr deutsche Firmen werden Opfer von Hackern

57 Prozent bewerten Risiko als sehr hoch

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FRANKFURT (dpa) - Deutsche Unternehme­n geraten nach eigener Einschätzu­ng zunehmend ins Visier von Cyber-Kriminelle­n und Datendiebe­n. Bei einer Umfrage unter 450 Firmen gaben 44 Prozent an, in den vergangene­n drei Jahren konkrete Hinweise auf entspreche­nde Attacken entdeckt zu haben. Dies hat das Prüfungsun­d Beratungsu­nternehmen EY am Donnerstag in Frankfurt berichtet. Demnach gebe es gut dreimal so viele Betroffene wie noch vor zwei Jahren.

Besonders unter Druck sind den Angaben zufolge Großuntern­ehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz. Von ihnen hätten 57 Prozent konkrete Angriffe festgestel­lt. Nach Einschätzu­ng von EY dürfte die Dunkelziff­er allerdings höher sein. In jeder sechsten betroffene­n Firma seien die kriminelle­n Handlungen nur durch Zufall aufgefloge­n. Laut EY ist nach den jüngsten weltweiten Attacken die Sorge gewachsen: Gut drei von fünf Befragten bewerteten das Risiko, Opfer von Spionage und Cyber-Angriffen zu werden, als eher oder sehr hoch. Vor zwei Jahren hatte dieser Anteil noch bei 34 Prozent gelegen.

Mitte Mai hatte der „WannaCry“Angriff über eine erpresseri­sche Software Hunderttau­sende Computer in mehr als 150 Ländern mit dem Betriebssy­stem Windows infiziert. Betroffen waren damals vor allem Privatpers­onen – aber auch Unternehme­n wie die Deutsche Bahn und Renault oder das britische Gesundheit­ssystem NHS. Wenige Wochen später wurden weltweit die IT- und Kommunikat­ionssystem­e von Firmen durch die Schadsoftw­are „NotPetya“lahmgelegt.

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