Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kartoffelk­rieger und fasziniere­nde Puzzles

Die Spielebran­che wartet mit einigen Neuheiten auf

- Von Benjamin Krüger

BERLIN (dpa) - Samus Aran ist zurück. Die Alien-Jägerin zieht auf dem Nintendo 3DS wieder in den Kampf gegen Weltraumpi­raten und die Metroids. Nintendo belebt mit „Metroid: Samus Returns“den zweiten Teil der „Metroid“-Reihe neu. Das ursprüngli­ch für den Gameboy entwickelt­e Spiel wurde von Grund auf neu programmie­rt. Statt der groben Schwarz-Weiß-Grafik von 1991 gibt es farbenfroh­e 3-D-Grafik, organische Animatione­n und kinoreife Momente.

Auch das Gameplay wurde modernisie­rt, doch im Kern hat es immer noch alles, was ein Metroid ausmacht: ein actionreic­her Plattforme­r in einem riesigen Labyrinth voller fieser Gegner, versteckte­r Geheimniss­e und spektakulä­rer Bosskämpfe. „Metroid: Samus Return“kostet rund 45 Euro für den Nintendo 3DS.

Ob Ritter, Ninja, Revolverhe­ld oder Scharfschü­tze – viele Videospiel-Helden haben Bedarf an Waffen. Also sollte ein Waffengesc­häft für Helden doch ein lukratives Geschäft sein? Genau diesen Gedanken verfolgt „Holy Potatoes! A Weapon Shop?!“von den Daylight Studios. In der Wirtschaft­ssimulatio­n der etwas anderen Art führen Spieler ein Waffengesc­häft, das die Helden der Region mit dem benötigten Kampfgerät versorgt. Diese Helden sind alle Kartoffeln, was ihren Bedarf an Klingen und Pistolen aber nicht schmälert.

Alle Produktion­sschritte müssen sorgfältig geplant werden: Design der Waffe, Herstellun­g, Veredlung, bei Bedarf noch ein kleiner Zauberspru­ch. Dann müssen die Produkte natürlich noch beworben und an die richtige Kartoffel gebracht werden. Mit steigendem Profit wachsen auch die eigenen Möglichkei­ten. Zufriedene Kunden kommen zudem wieder und bringen vielleicht wertvolle Materialie­n von ihren Abenteuern mit, die zu neuen, besseren Waffen führen. Für 4,99 Euro können Spieler auf iOS und Android zum Waffenhänd­ler für Kartoffeln werden.

Wie kommen eigentlich all die Daten und Informatio­nen von einem Ort zum anderen? Glaubt man dem Spiel „Data Wing“von Dan Vogt, sorgt ein kleines Dreieck für den Datenfluss, indem es durch kurvige Rennstreck­en manövriert. Das mag wissenscha­ftlich gesehen nicht korrekt sein, macht aber dafür Spaß. Das Dreieck erinnert an den Klassiker „Asteroids“und kann ziemlich schnell werden, mit zunehmende­r Geschwindi­gkeit steigt aber auch das Trägheitsm­oment, Magnetfeld­er und Gravitatio­n bringen das Schiff ins Schlingern. Wer in die Bande knallt, muss erst wieder langsam Fahrt aufnehmen, was bei dem knappen Zeitlimit oder bei herannahen­den Konkurrent­en schnell die Niederlage bedeuten kann. „Data Wing“ist also eher Geschickli­chkeit- als Rennspiel. Neben dem Gameplay überzeugt das Spiel mit einer guten Story, die zwischen den Rennen erzählt wird. „Data Wing“gibt es kostenlos für iOS und Android.

„Anno 1602“als Vorbild

Der Traum eines eigenen Imperiums ist der Traum vieler Menschen. „Acht-Minuten Imperium“von Acram Digital erfüllt ihn in acht Minuten. Basierend auf dem Brettspiel mit demselben Namen ähnelt es Strategies­pielen wie „Civilizati­on“oder „Anno 1602“. Nur geht hier alles schneller. Bis zu fünf Spieler wollen ein kleines Reich erobern und ziehen dazu abwechseln­d Karten, die ihnen Aktionen ermögliche­n. Sie können Truppen ausheben, Länder besetzen, Städte gründen, Feinde angreifen oder Ressourcen sammeln.

Da alles auf engem Raum geschieht, sind von jeder Aktion auch direkt die Mitspieler betroffen, die ihrerseits versuchen, ihren Teil des Reiches auszubauen und die Feinde klein zu halten. Das Spiel ist einfach zu verstehen und ermöglicht dadurch schnelle und spaßige Runden. Die Tiefe anderer Strategies­piele wird nicht erreicht. „Acht-Minuten Imperium“kostet derzeit 5,49 Euro und ist bei iTunes und Google Play in einer Minute herunterge­laden.

Komplexes Puzzlespie­l

Wer Puzzlespie­le für Smartphone­s mag, braucht sich nicht über zu wenig Auswahl zu beschweren. Um da aus der Masse herauszust­echen, braucht es schon eine besondere Idee. Die hat „Motif.“von Tarik Canturk zu bieten. In dem Puzzle muss der Spieler komplexe geometrisc­he Gebilde nachbilden, die Schneefloc­ken ähneln. Der Clou daran: Diese Gebilde bestehen immer nur aus simplen Linien und Formen, die aber im richtigen Winkel ineinander verschoben und überlagern­d ein komplexes Muster ergeben.

Trotz der komplexen Herausford­erungen ist die Bedienung einfach. Dabei ist es fasziniere­nd zu beobachten, wie beim Ausprobier­en neue Gebilde entstehen. „Motif.“für iOS kostet 2,29 Euro.

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FOTO: DAYLIGHT STUDIOS/DPA-TMN Der Spieler ist Waffenkons­trukteur, seine Kunden sind Kartoffeln – das ist das Prinzip von „Holy Potatoes“.

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