Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zweckverband zufrieden mit Saison
Schwarzachtalseen: Neuer Restaurant-Pächter hat schon Pläne fürs nächste Jahr
ERTINGEN/HERBERTINGEN - Zugegeben, das Foto von der verwüsteten Terrasse des Restaurants „Paradies am See“am Schwarzachtalsee bei Ertingen lässt nicht gerade einen glücklichen Pächter vermuten. Dem ist aber so. Frank Selbherr blickt zufrieden auf sein erstes Jahr zurück und schmiedet schon Pläne für die nächste Saison. Auch beim Zweckverband zieht man eine positive Bilanz.
„Es ist so geworden, wie ich’s mir vorgestellt hatte“, sagt Frank Selbherr. Der Pächter des „Paradieses am See“ist ein erfahrener Gastwirt und betreibt auch das „Paradies“in Bad Saulgau. Selbherr hatte erstmals in dieser Saison die Pacht für das Seecafé übernommen und sowohl kulinarisch als auch optisch einiges umgestaltet. Mitte April, am Karsamstag konnte dann eröffnet werden.
„Da hatten wir dann nochmal Schnee“, erinnert sich der Wirt. Der Neugier der Bevölkerung auf das neue Restaurant tat das aber keinen Abbruch. „Im Mai und Juni hat das Wetter dann gepasst“und einen sonnigen Start in die Saison ermöglicht. Der Sommer im Allgemeinen sei aus seiner Sicht sehr gut gewesen. Aktuell hat das „Paradies am See“noch geöffnet. Abhängig vom Wetter pausiert der Betrieb dann ab Mitte oder Ende Oktober. „Die Veranstaltungen, die gebucht sind, finden aber natürlich noch statt.“Rund 30 Personen hat Frank Selbherr den Sommer über im Restaurant beschäftigt, viele auch als Ferien- oder Minijobber. Im nächsten Jahr sollen es nicht mehr ganz so viele sein. Aber er wird diejenigen wieder einstellen, die sich gut eingearbeitet haben . „Dann kann man mit einem Team in die neue Saison starten, das schon eine gewisse Erfahrung hat“, erklärt der Wirt.
Weniger Parkgebühren-Einnahmen
Etwa vier Wochen habe man gebraucht, um sich auf das Publikum am Schwarzachtalsee einzustellen, um herauszufinden, wie viele Gäste tatsächlich vorbeischauen und was gewünscht wird. Deshalb soll 2018 ein bissen was an der Speisekarte verändert werden. Der Mittagstisch von Dienstag bis Freitag bleibt aber bestehen. „Wir hoffen, dass es so weitergeht“, sagt Selbherr zufrieden.
Was er allerdings nicht hofft, ist, dass es mit dem Vandalismus auf seiner Terrasse weitergeht. Zwei Mal – Mitte Juni und Mitte Juli – verwüsteten Unbekannte dieses Jahr die Anlage, warfen eine Biertisch-Garnitur in den See, stürzten Pflanzenkübel und Sonnenschirme um. „Wir haben unsere Schlüsse daraus gezogen“, so der Wirt. Inzwischen wird der Bereich um das Restaurant herum abends und nachts videoüberwacht.
„Wir sind in jedem Fall zufrieden mit der Saison“, sagt auch Magnus Hoppe, Vorsitzender des Zweckverbands Erholungs- und Freitzeitzentrum Schwarzachtalseen und Herbertinger Bürgermeister. Herbertingen bildet zusammen mit der Gemeinde Ertingen den Zweckverband. Beim Vorsitz wechseln sich die Bürgermeister alle drei Jahre ab.
Wer den Vorsitz hat, übernimmt auch die finanzielle Abwicklung – in diesem Jahr also die Herbertinger Kämmerei. Da kein Eintritt zum See erhoben wird, werden die Besucherzahlen nicht erfasst. Die Höhe der eingegangenen Parkgebühren lässt aber dennoch einen Rückschluss auf den Verlauf der Saison zu. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor, aber es sind in jedem Fall etwas weniger Gebühren eingenommen worden als 2016. Das sei vermutlich dem durchwachsenen Wetter gerade während der Ferienzeit im August geschuldet.
Davon abgesehen zieht Hoppe ein durchweg positives Fazit. Man sei mit dem Pächterwechsel beim Retaurant sehr zufrieden und auch mit der Resonanz bei den Besuchern. Sowohl Gastwirt Selbherr als auch der Zweckverband haben kräftig investiert. Davon zeugen etwa neue Tischtennisplatten oder Schließfächer. Nach Saisonende folgt dann noch die Renovierung der Kioskfassade, erklärt Hoppe. So wolle man auch weitermachen und die Anlage in den nächsten Jahren auf dem neuesten Stand halten. „Dass es keine Unglücksfälle gegeben hat, das ist aber das Wichtigste.“