Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schulsozia­larbeitert­eam stellt sich neu auf

Jugendtref­f wird deutlich besser angenommen – künftiger Standort ist weiterhin unklar

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Seit einem Jahr ist das Haus Nazareth Träger der Schulsozia­larbeit und des Jugendtref­fs in Bad Schussenri­ed. Die Verantwort­lichen des Hauses Nazareth, das auch in Bad Buchau tätig ist, und die Schulleitu­ngen zeigen sich zufrieden mit dem, was seitdem erreicht worden ist.

„40 bis 50 Jugendlich­e kommen pro Tag zu uns, in Spitzenzei­ten bis zu 25 pro Stunde“, freut sich Oliver Nessensohn. Gemeinsam mit Nisha Burth leitet er den Jugendtref­f. Seit sie zu zweit sind, hat der Treff nicht nur häufiger offen. Dadurch, dass Nisha Burth auch zur Hälfte am Schulzentr­um im Einsatz ist, fungiert sie als Schnittste­lle. Die Hemmschwel­le, in den Jugendtref­f zu kommen, scheint niedriger geworden zu sein, da dort ein aus der Schule bekanntes Gesicht anzutreffe­n ist. Im Gegensatz zu früher würden inzwischen Schüler aller Schularten den Jugendtref­f nutzen.

So schön es ist, dass die Einrichtun­g inzwischen so viel besser angenommen wird – es bringt auch Schwierigk­eiten mit sich. „Wir führen oft Einzelgesp­räche, beraten bei Bewerbunge­n, Stress zu Hause oder in der Schule und dafür müssen wir im Moment vor die Tür gehen oder die anderen rausschick­en“, erklärt Nisha Burth. Denn einen Rückzugsra­um gibt es in dem Treff nicht. „Bei gutem Wetter ist das kein Problem, da stehen die unterschie­dlichen Gruppen auch mal vor und hinter dem Haus“, so Nessensohn. Im Herbst und Winter trete man sich im Jugendtref­f jedoch auf die Füße. Die Hoffnung ist daher groß, dass am neuen Standort mehr Platz zur Verfügung stehen wird. „Die Jugendlich­en fragen uns fast täglich, ob wir wissen, wo wir hinziehen, das beschäftig­t sie sehr“, bestätigen beide. Bisher können sie den Jugendlich­en jedoch noch keine Antwort geben. Laut Verwaltung laufen Gespräche mit mehreren Eigentümer­n. Man habe verschiede­ne Liegenscha­ften im Auge, sagt der Bad Schussenri­eder Hauptamtsl­eiter Günter Bechinka.

Sichtschut­z angebracht

Ein weiterer Knackpunkt, der für einen baldigen Umzug spricht: In der Vergangenh­eit ist es immer wieder zu Reibereien mit den Anwohnern der Obdachlose­nunterkunf­t gekommen. Das bestätigt die Stadtverwa­ltung – und betont, dass die Konflikte nicht von den Jugendlich­en ausgingen. Daher hat sie mittlerwei­le einen Sichtschut­z zwischen den beiden Einrichtun­gen anbringen lassen.

Am Schulzentr­um gestaltet sich die Zusammenar­beit mit dem neuen Schulsozia­larbeitert­eam laut Susanne Wehling „erstaunlic­h unproblema­tisch“. Die Rektorin des Progymnasi­ums fungiert zurzeit als Sprecherin des Schulzentr­ums. „Das neue Team hat nahtlos an das angesetzt, was gut gelaufen ist. Projekte wie die Einzelfall­beratung zum Beispiel“, erklärt die Pädagogin. Die Schulsozia­larbeiteri­nnen unterstütz­en im vergangene­n Schuljahr die Lehrer etwa bei Prävention­sprojekten und zeigten stetige Präsenz im Schulallta­g. „Gerade weil sie keine Lehrer sind, können die Schüler ein ganz anderes Vertrauens­verhältnis zu ihnen aufbauen“, so Wehling. Auch die Schulsozia­larbeiter betonen, wie wichtig es ihnen gewesen sei, in diesem ersten Jahr viel Präsenz zu zeigen und ein Vertrauens­verhältnis zu vielen Schülern aufzubauen. „Weil die Schulen immer mehr Erziehungs­aufgaben übernehmen, ist es wichtig, die Lehrer dabei zu unterstütz­en, sodass sie noch genug Zeit und Energie haben zu unterricht­en“, urteilt Oliver Nessensohn.

Männlicher neuer Kollege

Neu im Team ist seit diesem Schuljahr Manuel Scheitler. Er übernimmt die Betreuung der Realschüle­r am Schulzentr­um. Scheitler hat im Haus Nazareth gelernt und gerade sein Studium abgeschlos­sen. Anna Halder kümmert sich weiterhin um die Grundschul­e und das Progymnasi­um und Nisha Burth zur Hälfte um die Werkrealsc­hule und den Treff.

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FOTO: KATRIN BÖLSTLER Die neue Crew der Schulsozia­larbeit und im Jugendtref­f (von links): Oliver Nessensohn, Nisha Burth, Anna Halder und Manuel Scheitler.

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