Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Kleintierzucht soll Natur nahe bringen“
41. Donau-Bussenschau: Ehrenpreis vergeben - Aussteller zwischen sechs und 81 Jahre alt
RIEDLINGEN - Die 41. Donau-Bussenschau ist am Sonntag von Bürgermeister Marcus Schafft in der Markthalle in Riedlingen eröffnet worden. Etwa 200 Züchter aus ganz Süddeutschland zeigen noch bis Montag ihre rund 800 Rassekleintiere. Preisrichter bewerteten die Tiere. Neben Landesverbands- und Kreisverbandspreisen wurde dieses Jahr zum ersten Mal der „Lena und Heinz Armbruster-Gedächtnispreis“vergeben. Organisiert wurde die Geflügelschau von den Geflügel- und Vogelfreunden Riedlingen.
Die Donau-Bussenschau findet in diesem Jahr bereits zum 41. Mal statt. Aber bereits seit 111 Jahren würden die Vogel-und Geflügelfreunde Kleintierschauen in Riedlingen organisieren, betonte der Ehrenvorsitzende des Vereins, Josef Brüstle. Er bedankte sich bei Bürgermeister Marcus Schafft für die Übernahme der Schirmherrschaft der Veranstaltung und der Bereitstellung der Halle. Für die langjährige Treue bedankte er sich beim ehemaligen Landrat und jetzigem Sparkassenpräsidenten Peter Schneider, der den Verein vielfältig unterstütze.
Erst vor kurzem seien die beiden Vereinsmitglieder Lena und Heinz Armbruster gestorben, sagte Brüstle. Ihnen zu Ehren gab es den Gedächtnispreis. Dieser wurde in der Kategorie Antwerpener Bartzwerge an Thomas Röschel vom Kleintierzuchtverein Owen in der Nähe von Bad Urach vergeben. Außer dem Gedächtnispreis ging auch der diesjährige Vereinswanderpokal an den Verein aus Owen.
Bürgermeister Schafft verwies in seiner Rede auf die Veränderungen der Strukturen der Landwirtschaft, auf die er bereits im vergangenen Jahr aufmerksam gemacht habe.
Zukunft der Markthalle
Man wolle nun gemeinsam mit dem Geflügelzuchtverein über die Zukunft der Markthalle diskutieren, betonte Schafft ebenfalls. Für ihn sei Ziel, die Halle zu erhalten oder eine Alternative dafür zu finden. Außerdem bedankte er sich bei dem Verein für sein sonstiges Engagement – zum Beispiel beim Bau von Taubenhäusern für die Riedlinger Altstadt. Nachdem der City- und Marketingverein die Idee mit der Errichtung der Behausungen hatte, haben sich die Geflügel-und Vogelfreunde bereit erklärt, die Geschwister-SchollRealschule beim Bau der Taubenhäuser zu unterstützen.
Dass die Kleintierzucht ein Hobby über Altersgrenzen ist, verdeutlichte der Bürgermeister ebenfalls. Denn wer stellt überhaupt auf der Geflügelschau aus? „Wir haben hier Aussteller von sechs bis 81 Jahren“, erklärte Schafft. Das sende ein unglaubliches Signal aus.
Da geht das Herz auf
Dr. Uwe Bamberger, Kreisverbandvorsitzender Oberschwaben der Rassegeflügelzucht, war vom ersten Eindruck der ausgestellten Tiere „nicht enttäuscht“. „Beim Gang durch diese Ausstellung geht Liebhabern das Herz auf“, so Bamberger. Wie immer sei die Ausstellung ordentlich und sauber aufgebaut. In der heutigen Zeit sei es wichtig zu wissen, dass es neben Handy und Porscheautos auch noch etwas anderes gebe – und das sei die Natur. „Uns macht es Freude, den Menschen die Natur nahe zu bringen“, so Bamberger. Das sei das Ziel von Kleintierzüchtern.