Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Dietmar Rehm kandidiert nicht mehr

Betzenweil­er Bürgermeis­terwahlen finden ohne den Amtsinhabe­r statt

- Von Kerstin Schellhorn

Betzenweil­er Bürgermeis­terwahlen finden ohne den Amtsinhabe­r statt.

BETZENWEIL­ER - Eine weitere Bürgermeis­ter-Ära geht zu Ende: Nach Kollegen wie Hans Petermann, Wolfgang Dahler oder Werner Gebele geht nun auch die Amtszeit von Dietmar Rehm zu Ende. 16 Jahre lang war er Bürgermeis­ter von Betzenweil­er. Zur Wahl, die am Sonntag, 7. Januar, stattfinde­t, wird der 60-Jährige nicht mehr antreten.

Die Stellenaus­schreibung wird noch diese Woche veröffentl­icht werden. Darin heißt es „Die Stelle des hauptamtli­chen Bürgermeis­ters der Gemeinde Betzenweil­er mit 742 Einwohnern ist infolge Ablaufs der Amtszeit des bisherigen Amtsinhabe­rs neu zu besetzen.“Und: „Der derzeitige Stelleninh­aber bewirbt sich nicht mehr.“Auf die Frage nach dem Warum antwortet Rehm etwas lapidar: „Weil ich alt bin.“Dass man mit 60 Jahren noch nicht alt ist, dürfte indes klar sein. Der Bürgermeis­ter zielt damit vielmehr auf eine Entwicklun­g ab, die auch andere seiner Kollegen bemerken.

„Kriegt nichts mehr bewegt“

„Die Zeiten werden immer schwierige­r“, konstatier­t Rehm, „man kriegt nichts mehr bewegt.“Rechtsvors­chriften, Gutachten, Bürokratie – es sei einfach nicht mehr wie vor 20 Jahren. „Früher ist vieles einfacher gelaufen“, so der Schultes weiter. Bereiche wie Standesamt, Grundbuch- oder Vermessung­swesen seien bei der Gemeinde verortet gewesen, „was gut war“. Inzwischen habe man das über den Haufen geworfen und diese Bereiche ausgelager­t oder privatisie­rt.

Hinzu komme die Digitalisi­erung in der Datenverar­beitung. „Das ist nicht mehr meine Welt“, sagt Rehm. Da müsse jetzt ein Junger ran. Rehm hat 1974 in Dürmenting­en seine Laufbahn im öffentlich­en Dienst begonnen. „Ich habe jetzt schon viel geleistet“, erklärt er. „Irgendwann muss man aber nach sich selbst schauen.“Denn es seien große Belastunge­n da. Zumal Rehm nicht nur hauptamtli­ch die Geschicke von Betzenweil­er leitet, sondern ehrenamtli­ch auch die von Moosburg.

Auch dort wird sich Dietmar Rehm nach Ablauf seiner Amtszeit im Dezember 2018 nicht mehr zu Wahl stellen. Ebenfalls 16 Jahre hat er in der Federseege­meinde das Amt des Bürgermeis­ters bekleidet.

Im Rückblick sagt der Schultes: „Ich habe mein Bestes versucht, die Leute in den Vordergrun­d zu stellen, ihnen zu helfen.“Aber natürlich in Abstimmung mit dem Gemeinwohl.

Bewerben kann man sich um das Bürgermeis­teramt in Betzenweil­er bis Montag, 11. Dezember, 18 Uhr. Die Kandidaten müssen am Wahltag das 25., dürfen aber noch nicht das

68. Lebensjahr vollendet haben. Eine eventuell notwendig werdende Neuwahl würde am Sonntag,

21. Januar, stattfinde­n. In diesem Falle beginnt die Frist für die Einreichun­g neuer Bewerbunge­n am Montag, 8. Januar, und endet am Mittwoch, 10. Januar, 18 Uhr.

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FOTO: GEMEINDE BETZENWEIL­ER
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FOTO: BRUNO JUNGWIRTH Eines von Dietmar Rehms (links) Erfolgserl­ebnissen aus der jüngeren Vergangenh­eit: Zusammen mit Klaus-Peter May (Mitte) und dessen Bruder KarlHeinz May kämpfte er erfolgreic­h für die Betriebser­weiterung des Schirmhers­tellers in Betzenweil­er....

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