Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten...
KANZACH - Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Aber die Kanzacher sind sich wohl ohne Streiten einig, dass das Geländer an der neuen Brücke über die Kanzach in der Seelenhofer Straße schon eigenartig ausgefallen ist. War das Geländer nun zu kurz oder die Brücke zu lang, könnte man sich fragen, wenn man die unschöne Verlängerung des Geländers sieht.
Das Metallgeländer auf der Brücke an sich macht einen soliden und optisch ansprechenden Eindruck. Die Bachböschungen sind allerdings etwas breiter als die Betonfertigteile der Brücke lang sind. Elegant gelöst wurde dieses Problem auf einer Seite mit einer abgeknickten Verlängerung des Geländers bis auf festen Grund, in derselben Bauart wie das Geländer. Am anderen Ende, in Richtung Rathaus, wäre diese Lösung eigentlich ebenfalls machbar gewesen, mit einem guten optischen Ergebnis. Hier aber kann man sich nur wundern: Eine einfache Rohrkonstruktion mit Plastikpfropfen, etwa zwei Meter lang, soll Fußgänger vor einem Fehltritt in die Kanzach schützen. Sinn und Zweck ist damit zwar erfüllt – aber ob das nicht anders schöner gewesen wäre?
Das Geländer auf der gegenüberliegenden Seite wirft ebenfalls Fragen auf. Hier ist das Geländer etwa 20 Zentimeter höher, was bei einem Radweg durchaus gewollt sei, meint ein Anwohner. Weit und breit ist jedoch kein Radweg ausgewiesen. Und der Gehweg fängt erst 20 Meter vor der Brücke an und endet bereits zehn Meter nach der Brücke wieder an einer Pflastersteinkantel. Kein Radfahrer, war zu beobachten, hat die Straße verlassen, um ein paar Meter auf dem Gehweg zu fahren.