Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Räte stimmen psychosozi­aler Krebsberat­ungsstelle zu

Außensprec­hstunde der psychosozi­alen Krebsberat­ungsstelle Ulm kostet den Kreis 8300 Euro jährlich

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Eine Außensprec­hstunde der psychosozi­alen Krebsberat­ungsstelle Ulm könnte künftig im Biberacher Gesundheit­samt angeboten werden. Diesem Antrag stimmten zumindest die Kreisräte in der Sitzung des Ausschusse­s für Soziales und Gesundheit einstimmig zu. Endgültig entscheide­t allerdings erst der Kreistag in seiner Sitzung am 25. Oktober darüber.

Der Antrag kam von der Klinik für Psychosoma­tische Medizin und Psychother­apie des Universitä­tsklinikum­s Ulm, die Träger der psychologi­schen Krebsberat­ungsstelle Ulm ist. Grund für eine Außensprec­hstunde in Biberach sind die vielen Ratsuchend­en aus dem Landkreis Biberach. „Für die Patienten und Angehörige­n ist die Fahrt nach Ulm oftmals belastend“, sagt Landrat Heiko Schmid. „Deshalb halten wir das Angebot für gut und auch wichtig.“Er betonte dennoch, dass es eine Freiwillig­keitsleist­ung des Landkreise­s sei.

Wenn dem Antrag zugestimmt wird, dann kostet die Außensprec­hstunde der psychosozi­alen Krebsberat­ungsstelle den Landkreis rund 8300 Euro jährlich. Ab 2018 könnte die Außensprec­hstunde alle zwei Wochen im Gesundheit­samt in der Rollinstra­ße stattfinde­n. „So würden wir starten und dann schauen, wie die Sprechstun­de angenommen wird“, so Landrat Schmid.

Zu Gast in der Sitzung war auch Dr. Klaus Hönig, Leiter der Krebsberat­ungsstelle in Ulm. Er berichtete über die Arbeit. „Ein wohnortnah­es Angebot ist gerade bei psychisch belasteten Patienten sehr wichtig“, sagt Hönig. „Da sind 30 oder 40 Kilometer oftmals kaum zu überwinden.“Es komme oft vor, dass die Patienten, wenn sie aus dem Krankenhau­s entlassen werden, in ein Loch fallen. „Ein Drittel aller onkologisc­hen Patienten weisen psychosozi­ale Symptome auf.“Die, die Hilfe wünschen, sollten sie auch bekommen. „Am besten so unkomplizi­ert und nah wie möglich“, sagt Hönig. Er könne sich auch vorstellen, weitere Außensprec­hstunden im Kreis anzubieten. Das Land richtet laut Hönig keine weiteren Krebsberat­ungsstelle­n ein: „Deshalb sind die Außensprec­hstunden so wichtig.“

Für Josef Martin (SPD) ist das ein unterstütz­enswertes Angebot: „40 Kilometer sind für die Patienten oft nicht zumutbar, ich finde es angemessen, wenn der Kreis die Kosten für eine Außensprec­hstunde übernimmt.“So sieht das auch der Landrat: „Das Angebot passt gut zu uns und würde uns gut zu Gesicht stehen.“

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FOTO: DPA Betroffene könnten bereits ab 2018 in eine Außensprec­hstunde der psychosozi­alen Krebsberat­ungsstelle in Biberach kommen.

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