Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Keiner kann den HBW stoppen - auch nicht die Schiris
Handball, 2. Bundesliga: Eintr. Hildesheim - HBW Balingen-Weilstetten 26:32 (12:14)
BALINGEN (sz) - Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat sich seiner Auswärtsaufgabe bei Eintracht Hildesheim erfolgreich entledigt und am Sonntagabend einen 32:26 (14:12)-Erfolg gefeiert. Ein ganz starker Auftakt in die zweite Halbzeit war der Grundstein für den hochverdienten Erfolg. Obwohl die beiden Unparteiischen zehn Zeitstrafen und zwei Rote Karten gegen den HBW verhängten, ließen sich Martin Strobel und Co. die Butter nicht vom Brot nehmen. Nach den Patzern von Bietigheim und Lübeck-Schwartau hat sich die Mannschaft von Chef-Coach Rúnar Sigtryggsson nach dem achten Spieltag auf den vierten Tabellenplatz nach vorne geschoben.
Im letzten Heimspiel gegen den ThSV Eisenach waren die beiden Spielmacher Martin Strobel und Daði Rúnarsson im Angriff ein Gespann, das hervorragend funktionierte und maßgeblichen Anteil am deutlich Heimerfolg hatte. Auf dieses Duo baute HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson auch für das Auswärtsspiel in Hildesheim, musst aber ab Freitag umdisponieren. Daði Rúnarsson hatte sich im Training einen Außenbandriss im Sprunggelenk zugezogen und musste für die Reise nach Niedersachsen passen. An der Verteilung der Favoritenrolle änderte sich dadurch aber nichts und Martin Strobel und Co. wollten dieser Rolle trotzdem gerecht werden und ähnlich wie im letzten Heimspiel zeigten die Balinger von Beginn an Präsenz auf der Platte. Der Mannschaftskapitän glich die 1:0-Führung der Hausherren aus und nach der zweiten Parade von Marouèn Maggaiz bracht Valentin Spohn den HBW zum ersten Mal in Führung. Hildesheim schlug jedoch zurück und holte sich die Führung wieder.
Balingen setzt sich ab
Beim 7:6 (13.) durch Spohn lag der Favorit aber wieder Front. Trotz einiger Zeitstrafen verteidigte der HBW die Führung. Die Hausherren konnten lediglich noch einmal zum 8:8 ausgleichen, aber danach nahmen die Balinger das Heft in die Hand. Beim 8:10 versuchte Eintracht-Trainer Gerald Oberbeck den Lauf des HBW per Auszeit zu stoppen. Er hatte die Rechnung allerdings ohne Gregor Thomann gemacht. Der Balinger Rechtsaußen stibitzte sich im nächsten Hildesheimer Angriff den Ball und per Tempogegenstoß erzielte er den elften Treffer für den HBW.
Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff wurde es hektisch. Beim Stande von 10:12 schickten die beiden Unparteiischen Mannschaftskapitän Martin Strobel bereits zum zweiten Mal für zwei Minuten auf die Bank. Eine Entscheidung mit der HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson überhaupt nicht einverstanden war und nach heftigem Protest kassierte er auch noch die Gelbe Karte. Hildesheim erzielte per Strafwurf den 11:12 Anschlusstreffer, aber Christoph Foth stellte postwendend den alten Abstand wieder her. Kaum wieder vollzählig schickten die Schiedsrichter Schaban/Westphal Matti Flohr für zwei Minuten auf die Bank und Hildesheim erzielte mit einem Spieler mehr der Platte erneut den Anschlusstreffer zum 12:13.
Mit 12:14 ging es schließlich in die Pause und nach der drehten die Balinger so richtig auf. Jona Schoch erhöhte auf 15:12 aus HBW-Sicht, Lars Friedrich legte nach und als Gregor Thomann den Hildesheimern im Angriff den nächsten Ball stibitzte und auf 17:12 erhöhte, nahm Oberbeck seine nächste Auszeit. Den Lauf der Balinger konnte er nicht stoppen. Martin Strobel, Oddur Grétarsson per Strafwurf und Tim Nothdurft ließen die Treffer 18 bis 20 folgen und trotz der Zeitstrafen gegen sich baute der HBW die Führung aus. Auch nach der Roten Karte gegen Oddur Grétarsson – er soll seinem Gegenspieler in den Wurfarm gegriffen haben – ließen sich die Balinger nicht vom Wg abbringen, als die Gallier von der Alb nur noch zu viert auf der Platte standen verkürzte Hildesheim auch nur auf 15:23. Wieder vollzählig erzielte Gregor Thomann per Strafwurf das 15:24 und legte zum 15:25 aus Eintracht-Sicht nach (45.). Hildesheim probierte alles, doch mehr als Ergebniskosmetik sprang nicht heraus. Am Ende hieß es 32:26.