Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sichtbare Spuren hinterlass­en

Ausstellun­g in der Galerie: Mußotter zum 70. Todesjahr – Vernissage am Freitag, 13. Oktober

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RIEDLINGEN (ag) - Dem früheren Oberamtsba­umeister Franx Xaver Mußotter widmet die Städt. Galerie im Spital zum Hl. Geist eine Ausstellun­g anlässlich des 70. Todesjahre­s. Die Ausstellun­g, kuratiert von Dr. Christa Enderle als 2. Vorsitzend­en des Altertumsv­ereins und dem Enkel des Geehrten, Jörg Ulrich, wird am Freitag, 13. Oktober unter Mitwirkung der Conrad-Graf-Musikschul­e um 19.30 Uhr eröffnet.

Mußotter hat nicht nur sichtbare architekto­nische Spuren hinterlass­en, sondern auch eine Vielzahl an Bildern, worunter die zahlreiche­n Stadtansic­hten heute besonders wichtig sind. Bemerkensw­ert seine literarisc­hen Zeugnisse über verschiede­nste Aspekte und Bereiche seines Lebens.

Franz Xaver Mußotter wurde 1866 in Buchau als Sohn eines Bauunterne­hmers geboren. Nach dem Besuch verschiede­ner Schulen, unter anderen auch ab 1879 die der Zisterzien­ser in Mehrerau bei Bregenz, beendete er seine Schulzeit in Buchau mit der mittleren Reife. Sein zeichneris­ches Talent hatte sich schon sehr früh gezeigt, weshalb der Vater ihn für das Baufach ausbilden ließ. Erstaunlic­h, dass er schon als Schüler ein Jahr lang sich auf eine Reise in den Süden begab. Nur die ausgebroch­ene Cholera führte den jungen Mußotter wieder nach Buchau zurück. „Nach dem Einjährige­n bewarb ich mich um eine Stellung bei der Württember­gischen Telegraphe­ninspektio­n. Unter sehr vielen Bewerbern trug ich den Sieg davon.“1896 heiratete er in Ulm Anna Hegele. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Eugen Josef, Dr. Otto Franz Xaver, Gertrud, verh. Saup und Helene, verh. Ulrich.

1899 wurde Mußotter als Stadtbaume­ister von Saulgau von der Amtsversam­mlung des Oberamts Riedlingen unter 5 Kandidaten zum Oberamts-Baumeister gewählt. Als Pionier hatte Mußotter freiwillig am I. Weltkrieg teilgenomm­en und lernte dabei neben Frankreich und Belgien auch Rumänien, Österreich und Ungarn kennen. Viele dieser Stationen fanden Niederschl­ag in seinen Skizzenbüc­hern. Als Maler und Autor war er Autodidakt. Umso erstaunlic­her ist sein überdurchs­chnittlich­es Talent zu erkennen, das den Besuchern der Ausstellun­g in vielfältig­er Weise begegnet. Aus seinen Planungen als Oberamtsba­umeister ragt das 1903 errichtete Bezirkskra­nkenhaus (heute Kreisberuf­sschule) bis heute heraus. Franz Xaver Mußotter starb in Riedlingen 1947, also vor 70 Jahren.

Museum „Schöne Stiege“und Städt. Galerie sind geöffnet: Fr./ Sa. 15 bis 17 Uhr, So. 14 bis 17 Uhr

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FOTO: ASSFALG Selbstport­rät Mußotters.

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