Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„An der Riedlinger Straße“soll sich Gewerbe ansiedeln
Gemeinderat billigt Pläne für neues Gewerbegebiet in Bad Buchau
BAD BUCHAU - Mit dem Billigungsbeschluss ist der Bad Buchauer Gemeinderat in seiner Sitzung dem neuen Gewerbegebiet „An der Riedlinger Straße“einen Schritt weitergekommen. Das rund 3,85 Hektar große Gebiet wird im Norden von der Riedlinger Straße und im Westen von der Umgehungsstraße begrenzt und verläuft grob bis auf die Höhe der AralTankstelle.
Erschlossen werden soll das neue Gewerbegebiet über einen Anschluss an die Riedlinger Straße, erläuterte Städteplaner Clemens Künster in der Ratssitzung den Entwurf des Bebauungsplans. Als Straßenbreite sind 6,80 Meter vorgesehen, außerdem ein 1,50 Meter breiter Gehweg. Für die Gebäude sind, je nach Geländehöhe, 12 bis 15 Meter Höhe zulässig, zudem eine Dachneigung von null bis 15 Grad. Was die Gebäudelänge betrifft, gibt es im Gewerbegebiet keine Beschränkung. 80 Prozent des jeweiligen Grundstücks dürfen überbaut werden.
Nur Gewerbe im Gewerbegebiet
Und zwar ausschließlich von Gewerbebetrieben. Die ursprüngliche Fassung des Städteplaners sah vor, auch Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke im Gewerbegebiet zu erlauben. Ein Standardsatz, an dem sich Stefan Feurle jedoch stieß. „Wir wollen, dass sich Gewerbe ansiedelt“, betonte der Stadtrat. Sein Vorschlag, den Satz zu streichen, fand die Mehrheit seiner Ratskollegen.
Nach dem sogenannten Billigungsbeschluss des Gemeinderats sieht das weitere Verfahren die Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Der Entwurf des Bebauungsplans wird ausgelegt und jeder hat damit die Gelegenheit, die Planung mit Vertretern der Verwaltung zu erörtern und sich zu den Plänen zu äußern. Auch Behörden und die Träger öffentlicher Belange werden in das Bebauungsplanverfahren mit einbezogen.
In diesem Zusammenhang soll auch der Umfang der Umweltprüfung geklärt werden. Nach derzeitigem Stand muss die Stadt durch die Erschließung des Gewerbegebiets für einen Naturschutzausgleich in Höhe von 333 400 Ökopunkten sorgen, so Künster. Ökopunkte sind die „Währung“, mit der Eingriffe in der Natur nach gesetzlichen Vorgaben bewertet werden. Ökopunkte können auch gehandelt werden und erzielen, so Kämmerer Franz-Xaver Menz, derzeit Preise von einem Euro je Ökopunkt. Deshalb wird die Stadt Bad Buchau wohl selbst den Eingriff durch Naturschutzmaßnahmen ausgleichen. Die Suche nach geeigneten Ausgleichsflächen läuft nun parallel zum weiteren Bebauungsplanverfahren.