Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Schreiner-Innung spricht Gesellen frei
Anzahl der Gesellen zieht nach Tiefststand wieder an
LANDKREIS BIBERACH (sz) - In der Lossprechungsfeier der SchreinerInnung Biberach hat Obermeister Peter Krattenmacher zehn Junggesellen von ihren Verpflichtungen, die sie als Lehrling eingegangen sind, befreit und ernannte sie zu ausgebildeten Schreinergesellen.
Markus Langner, Vorstand der Volksbank Laupheim, hieß die neuen Gesellen mit ihren Eltern, Freunden und Lehrmeistern willkommen. Den feierlichen Rahmen der Lossprechungsfeier gestaltete ein Gesangsduo mit. In seinem Grußwort lobte Langner die Gesellenstücke, die im Foyer der Volksbank von den Junggesellen ausgestellt wurden. „Hier ist zu sehen, welche tolle handwerkliche Arbeit die Junggesellen vollbracht haben.“Landtagsabgeordneter Thomas Dörflinger (CDU) stellte das Handwerk mit seinen mehr als 800 000 Beschäftigten und mehr als 90 Milliarden Euro Umsatz als eine der tragenden Säulen der Wirtschaft in Baden-Württemberg heraus. Zudem dankte er für die enorme Investition an Zeit und Geld (und auch Nerven), die bei der Ausbildung junger Menschen geleistet werde und hob die hohe technische und digitale Qualifikation hervor, die die heutigen Schreinergesellen neben ihren handwerklichen Fähigkeiten erwerben.
Herbert Geray, Fachbereichsleiter Holz der Berufsfachschule Ravensburg, stellte die Folgen der demografischen Entwicklung dar. Der diesjährige Abschlussjahrgang erreichte den bisherigen Tiefststand an Junggesellen im Schreinerhandwerk. Entwarnung konnte er allerdings schon wieder geben, denn entgegen dem allgemeinen Trend sind die Zahlen im zweiten Lehrjahr schon deutlich höher und im aktuellen ersten Lehrjahr nochmals wesentlich nach oben gestiegen. Das lässt auch das Schreinerhandwerk positiv in die Zukunft blicken. Befeuert werden diese Zahlen auch durch viele Studienabbrecher, die im Handwerk ihre wahre Berufung sehen. Josef Müller, Leiter der Berufsfachschule in Memmingen, stellte seine Schule kurz vor und fand noch treffende Worte zum diesjährigen Innungsbesten Julian Schweizer, der aus seiner Schule kam.
Nach der traditionellen Lossprechungsformel überreichten Obermeister Krattenmacher und Stellvertreter Uli Russ die Zeugnisse und Gesellenbriefe. Das Notenniveau war außergewöhnlich hoch, sodass der Spruch „klein aber fein“hier voll zutraf.