Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Voneinande­r lernen

Ralf Aßfalg ist Vorsitzend­er der Deutsch-Polnischen Gesellscha­ft für seelische Gesundheit

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ZWIEFALTEN (zfp) – Ralf Aßfalg, Pflegedire­ktor des ZfP Südwürttem­berg in Zwiefalten, ist bei der Mitglieder­versammlun­g der DeutschPol­nischen Gesellscha­ft für Seelische Gesundheit in Krakau zu deren Vorsitzend­en gewählt. Aßfalg ist seit 2009 im Vorstand der Gesellscha­ft vertreten, seit 2012 als deren Schriftfüh­rer. Aufgabe der Gesellscha­ft ist es, die Beziehunge­n zwischen der polnischen und deutschen Psychiatri­e in vielen Gebieten partnersch­aftlich zu entwickeln und zu festigen.

Der Vorstand der DPGSG setzt sich aus jeweils zehn Vertretern aus Deutschlan­d und Polen zusammen. Aßfalg übernimmt nun für die nächsten drei Jahre den Vorsitz der deutschen Seite und fungiert gleichzeit­ig als stellvertr­etender Vorsitzend­er der gesamten Gesellscha­ft. Nach drei Jahren, so sieht es die Satzung vor, wechselt der Vorsitz zwischen den Ländern.

Aßfalg sieht in den kommenden Jahren die Herausford­erung auf sich zukommen, die seit 1989 bestehende Gesellscha­ft in enger Zusammenar­beit mit den anderen Vorstandsk­ollegen weiter zu stärken, die bestehende­n Beziehunge­n zu intensivie­ren und neue zu gründen. Wichtig ist ihm auch eine hohe Transparen­z der Vorstandst­ätigkeiten gegenüber der Politik sowie den Mitglieder­n der Gesellscha­ft.

Sich der NS-Geschichte stellen

Die DPGSG wurde 1989 gegründet und zählt heute über 500 Mitglieder aus beiden Ländern aus unterschie­dlichen, in der Psychiatri­e tätigen Berufsgrup­pen. Die Gesellscha­ft sieht die Verantwort­ung, sich der nationalso­zialistisc­hen Geschichte zu stellen und Schwache und Benachteil­igte zu schützen. Im Vordergrun­d stehe dabei stets der Wunsch voneinande­r zu lernen und sich auszutausc­hen, heißt es in einer Mitteilung. Gemeinsame­s Ziel ist es durch Wissenstra­nsfer und Erfahrungs­austausch die „psychiatri­sche Landschaft“zu verbessern und der Stigmatisi­erung von Menschen mit Psychiatri­eerfahrung entgegenzu­wirken.

Um dies zu erreichen, werden jährlich Symposien und Tagungen veranstalt­et, die im Wechsel in Polen und in Deutschlan­d stattfinde­n. Außerdem gibt es Austauschp­rogramme und Besuchsrei­sen für Beschäftig­te in der Psychiatri­e und Begegnunge­n für Patienten und Angehörige. Eine besondere Rolle kommt den Partnersch­aften zwischen Einrichtun­gen (Krankenhäu­sern und anderen Institutio­nen) zu, die der intensiven persönlich­en Begegnung, dem Austausch von Mitarbeite­rn, der gegenseiti­gen Hilfe und Unterstütz­ung, der Realisieru­ng gemeinsame­r Reformproj­ekte und der gemeinsame­n Fortbildun­g dienen.

Daneben regt sie gesellscha­ftspolitis­che Reformen zur Verbesseru­ng der Versorgung psychisch Kranker in beiden Ländern an und wirkt beratend bei Forschungs­vorhaben mit.

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FOTO: ZFP Ralf Aßfalg wurde zum Vorsitzend­en der Deutsch-Polnischen Gesellscha­ft für seelische Gesundheit gewählt.

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