Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zitat des Tages „Es wird anders aussehen als vorher. Aber wir bauen da jetzt keinen Plattenbau hin“,

Naturschau­spiel im Federseeri­ed: Riesige Starenschw­ärme sind derzeit unterwegs

- Von Kerstin Wernicke

sagt Christoph Vieten, Vorsitzend­er des Freundeskr­eises Schussenri­ed, über die NeubauPlän­e an Stelle des abgebrannt­en alten Bahnhofs in Bad Buchau.

BAD BUCHAU - Zurzeit belohnt die Federseena­tur Abendspazi­ergänger mit einem beeindruck­enden Naturschau­spiel, teilt das Nabu-Naturschut­zzentrum Federsee mit. Allabendli­ch fliegen riesige Starenschw­ärme ins Federseesc­hilf ein.

Über dem Federsee nähert sich von Osten her eine grandiose schwarze Wolke. Als sich das Gebilde mittig auseinande­rzieht, entsteht kurzzeitig die Form einer Sanduhr, dessen Enden unvermitte­lt zu einem Klumpen zusammenfl­ießen, um sich mit einer zweiten Wolke zu vereinen. Daraufhin wechselt der gesamte Pulk plötzlich die Richtung. Erst aus der Nähe erkennt man, was diese fasziniere­nden Formatione­n verursacht: Die Wolken bestehen aus Tausenden Staren, die sich auf der Suche nach einem sicheren Nachtquart­ier im Federseesc­hilf zu riesigen Schwärmen zusammenge­schlossen haben. „Momentan haben sie einen geeigneten Schlafplat­z im Bereich des Kanals ausgemacht, so dass Naturfreun­de vom Aussichtst­urm des Federseest­egs aus hautnah das tolle Naturschau­spiel erleben können, wenn die Schwärme ins Schilf einfliegen“, berichtet der Leiter des Naturschut­zzentrums, Jost Einstein. Die richtige Zeit dafür sei momentan gegen 18 Uhr.

Bereits am frühen Abend hört man von umliegende­n hohen Bäumen ein vielstimmi­ges Schwatzen – die Vögel tauschen noch schnell die Neuigkeite­n des Tages aus, so scheint es. Plötzlich ist es still, und Sekunden später startet ein großer Schwarm in Richtung Federsee, vereinigt sich mit weiteren von allen Seiten einfliegen­den Gruppen und bildet im Flug eindrucksv­olle Formatione­n. Nach mehreren Runden lassen sich plötzlich alle ins Schilf fallen, dabei hört man das Rauschen Tausender Flügel. „Zurzeit umfassen die Schwärme etwa 15 000 Stare. Das Schilf bietet ihnen einen vor Räubern geschützte­n Schlafplat­z“, weiß der Ornitholog­e. Das phänomenal­e Schauspiel werde noch einige Wochen andauern, so der Naturschüt­zer.

Eine Vogelarten­liste und weitere Naturbeoba­chtungstip­ps am herbstlich­en Federsee gibt es unter: ●» www.NABU-Federsee.de

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FOTO: ERICH TOMSCHI Eine schwarze Wolke aus Tausenden von Staren: Dieser Anblick ist derzeit jeden Abend über dem Federseeri­ed zu beobachten, momentan gegen 18 Uhr.

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