Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Volles Vertrauen ins Team

Fußball-Landesliga, St. 4: SV Weingarten - FV Altheim (So., 15 Uhr, Lindenhofs­tadion)

- Von Marc Dittmann und Christian Metz

BAD SAULGAU - Kein leichter Gegner wartet am Sonntag (15 Uhr, Lindenhofs­tadion) auf den FV Altheim am 10. Spieltag der Fußball-Landesliga. Die Reise geht zum SV Weingarten, der in dieser Saison schon mehrfach innerhalb von zwei Wochenende­n zwei Gesichter zeigte. Zuletzt unterlag Weingarten am vergangene­n Wochenende dem FV Ravensburg II mit 1:5.

Trotzdem: Zoran Golubovic und seine Mannschaft sind gewarnt. Auch deshalb sagt er: „Wir schauen nicht auf die Tabelle. Das wäre zu einfach. So ist es in diesem Jahr nicht. An nur einem Spieltag kann sich das alles komplett drehen und du bist plötzlich unten.“Denn derzeit ist der FV Altheim zwar Achter. Das sieht komfortabe­l aus, aber in Wahrheit liegen zwischen dem ersten Abstiegspl­atz, Rang elf (Mietingen), und Altheims Rang acht nur drei Punkte. Auf der anderen Seite sind es auch zu Rang vier (Berg) nur drei Zähler. Altheim zwischen Baum und Borke.

Nicht gerade leichter wird die Aufgabe in Weingarten, weil zwei Spieler ausfallen, die in den vergangene­n Wochen maßgeblich am bislang guten Abschneide­n der GrünWeißen beteiligt waren: Zum einen Manuel Butscher. „Notsche“musste am vergangene­n Wochenende bereits nach 20 Minuten raus, da er zum einen einen Schlag auf den Oberschenk­el erhalten hatte und einen Pferdekuss davontrug, und zum anderen sich bei einem Zweikampf eine Zerrung zuzog. „Wäre es nur der Pferdekuss, dann ginge es. Aber die Zerrung ist zu gravierend. Das macht einen Einsatz unmöglich“, sagt Golubovic. Der zweite Ausfall betrifft Jochen Gulde, in den vergangene­n Wochenende Mr. Zuverlässi­g im Altheimer Spiel. Mittelfeld, Linksverte­idiger, Vorbereite­r, Torschütze - der Langenensl­inger in Altheimer Diensten hat sich zuletzt unentbehrl­ich gemacht. Der Mann mit der Nummer drei auf dem Rücken brach sich im Spiel gegen den TSV Berg einen Finger und muss nun zuschauen. „Leider ist der Bruch auch ein komplizier­ter“, sagt Golubovic. Trotzdem schaut der Trainer nach vorne: „Natürlich werden die beiden fehlen. Aber ich bin optimistis­ch, auch weil die Mannschaft mit Ausfällen in den vergangene­n Wochen gut umgegangen ist. Ich vertraue da dem Team.“

Kienle oder doch ein anderer?

Auch weil die Mannschaft immer wieder auf Spieler verzichten musste und dies kompensier­en konnte. „Vor allem die jüngsten Leistungen gegen Oberzell und Berg waren sehr gut, auch wenn unterm Strich nur ein Punkt aus den beiden Partien stand“, sagt der Trainer. Und so hofft er, dass seine Mannschaft die Ausfälle gut kompensier­en kann. Auch weil Timo Reck am vergangene­n Wochenende Butscher ersetzte und sich nahtlos ins Spiel der Altheimer einfügte. „Es ist ja nicht so, dass Timo aufgrund einer nicht so guten Leistung gegen Berg am Beginn draußen saß, sondern weil die Spieler auch mal eine Pause brauchen. Als er reinkam hat er sich sehr schnell eingefügt. Das betrifft auch Spieler wie Jonathan Guth, Philipp Maier oder Alex Kienle“, sagt der Trainer zum Luxusprobl­em. „Ich kann halt nun mal nur elf Spieler spielen lassen.“

Eine neue Formation muss Golubovic nach Guldes Ausfall auch in der Viererkett­e finden. „Zum einen könnte Alex Kienle auf dieser Position spielen, zum anderen ist es nicht zwingend so, dass wir hinten links auch einen Linksfuß bringen müssen.“ Gedanken können sich Zoran Golubovic und seine Co-Trainer Oliver Wulff und Wolfgang Heim auch am Freitagabe­nd gemacht haben, am Rande des Bundesliga­spiels VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln, für das die Mannschaft dem Trainertri­o - Golubovic und Heim sind FC-Fans als Dank für die vergangene Saison Karten geschenkt hat.

Der SV Weingarten jedenfalls fürchtet die Offensivkr­aft der Altheimer: „Die Altheimer haben in Geiselhart, Spies und dahinter Schrode eine ganz starke Offensive“, sagt Weingarten­s Trainer Robert Stellmache­r. „Aber wir haben in Bleile, Damjanovic, Dakovic und meinem Bruder eine genauso gute, wenn nicht sogar eine bessere.“Der Trainer will bei seinem zweiten Auftritt im Lindenhofs­tadion an das 1:0 gegen den VfB Friedrichs­hafen anknüpfen: „Wir müssen das 1:5 beim FV Ravensburg II wiedergutm­achen. Gegen den VfB ging’s von null auf 100, beim FV wieder von 100 zurück auf null. Wir müssen gegen Altheim wieder in die Zweikämpfe finden.“Einer wäre dafür ganz besonders prädestini­ert: Jakub Jelonek geht nie einem Zweikampf aus dem Weg. Wann sein Kapitän wieder dabei sein kann, kann Robert Stellmache­r nicht absehen: „Aktuell ist nur sicher, dass er am Sonntag nicht spielen kann – wir warten auf eine Diagnose seines Arztes.“Fehlen wird auch Deepan Theivendra­rajah. In Ravensburg konnte Stellmache­r von der Bank keine Impulse setzen: Als er nach der Pause die komplette linke Seite – Lukas Margreiter war gelb-rot-gefährdet, Erkan Kale angeschlag­en – auswechsel­te, war diese offensiv tot. Wenn vorne noch etwas ging, dann rechts über Martin Bleile. „Wenn die ganze Mannschaft so schlecht spielt, ist es auch für Spieler, die reinkommen, schwer“, sagt der Trainer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany