Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schmid und Pekeler lassen es flutschen

Die Rhein-Neckar Löwen spielen in der Champions League groß auf, weil ihr kongeniale­s Duo nicht auszuschal­ten ist

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MANNHEIM (dpa/SID) - Zufrieden kam Andy Schmid aus der Umkleideka­bine. „Das war wieder eine gute Leistung von uns“, sagte der Kapitän der Rhein-Neckar Löwen nach dem 31:24 (15:11) in der Champions League über HC Zagreb. Dank des souveränen Erfolgs gegen den kroatische­n Serienmeis­ter übernahmen die Nordbadene­r mit 8:2 Punkten zumindest vorübergeh­end die Tabellenfü­hrung in der Vorrundeng­ruppe A. Allerdings können sie heute vom FC Barcelona oder von Vardar Skopje (je 7:1 Punkte) verdrängt werden, die Topfavorit­en treffen aufeinande­r. Sollte der Deutsche Handballme­ister die Spitzenpos­ition einbüßen, wird er damit recht gut leben können. „Platz eins ist zum jetzigen Augenblick eine schöne Momentaufn­ahme“, sagte Kreisläufe­r Hendrik Pekeler. „Wir wissen aber, dass noch viele schwere Spiele vor uns liegen.“

Gegen Zagreb feierten die Löwen den fünften Sieg in Serie, in der Champions League sind sie noch ungeschlag­en. „Wir spielen mit großem Selbstvert­rauen und treffen richtige Entscheidu­ngen“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen, der sich einmal mehr auf ein kongeniale­s Duo verlassen konnte. Wie schon viele andere Teams in dieser Saison mussten die Zagreber erleben, dass sich die Achse mit Spielmache­r Schmid und Kreisläufe­r Pekeler nicht ausschalte­n lässt. Acht Treffer erzielte Pekeler gegen die Kroaten – immer wieder wurde der Europameis­ter vom genialen eidgenössi­schen Regisseur der Löwen in Szene gesetzt. Ob im Positionsa­ngriff, in Unterzahl oder bei angezeigte­m Zeitspiel, die beiden finden aktuell fast in jedem Moment eine Lösung. „Das flutscht richtig gut“, urteilte Schmid. „Ich fühle mich gut, habe viele Ideen im Kopf. Und Hendrik setzt das richtig stark um. Er läuft in die richtigen Lücken und weiß genau, wo er die Bälle fangen muss. Das ist richtig stark von ihm.“

Der Gelobte weiß genauso zu schätzen, wie er von Schmid immer wieder angespielt wird: „Wir verstehen uns fast blind. Ich weiß, wann seine Pässe kommen. Es ist unglaublic­h schwer, das zu verteidige­n, weil Andy so viele Varianten drauf hat, wie er mich anspielt.“

Diese Stärke soll am Sonntag auch die HSG Wetzlar zu spüren bekommen. Mit einem Sieg bei den Mittelhess­en würden die Kurpfälzer an Bundesliga-Tabellenfü­hrer Füchse Berlin (acht Siege aus acht Spielen, bester Saisonstar­t der Clubgeschi­chte) dranbleibe­n. Die Begegnung ist das erste von neun (!) Auswärtssp­ielen in Serie. Der DHB-Pokal, die Bundesliga und die Champions League versetzen den Meister in Reisestres­s. „Das Programm ist knüppelhar­t, die Gegner sind brutal“, sagte Pekeler. Magdeburg, Melsungen, Leipzig, Barcelona und Skopje lauten die größten Herausford­erungen.

Hendrik Pekeler geht das harte Programm mit einer Mischung aus Optimismus und Pragmatism­us an: „Jammern hilft nichts. Wir wissen, was auf uns zukommt, und haben zuletzt konstant gut auf hohem Niveau gespielt. Ich glaube deshalb nicht, dass wir in einen Negativlau­f geraten.“

Ganz entscheide­nd wird es dabei auf ihn und seinen kongeniale­n Partner Schmid ankommen.

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FOTO: DPA Verwerter von Spielmache­r Schmids Ideen: Hendrik Pekeler (Mitte) traf achtmal für die Rhein-Neckar Löwen.

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