Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
2016 war für Altheim ein gutes Jahr
Investieren mit Augenmaß gilt auch für die Zukunft
ALTHEIM - Als umfangreiches Zahlenwerk hat Elmar Lohner als Fachbeamter für Finanzen der Gemeinde Altheim den Abschluss der Jahresrechnung 2016 vorgelegt. Der Gesamtumfang in Höhe von rund 7,4 Millionen Euro liegt unter dem Planansatz, die Pro-Kopf-Verschuldung konnte gemindert werden, die Gesetzmäßigkeit der Satzung wurde vom Landratsamt bestätigt.
„Das Jahr 2016 war für Altheim ein gutes Jahr“stellte Bürgermeister Martin Rude als Eingang zur Vorstellung des Rechenschaftsberichts 2016 fest. „Der Verwaltungshaushalt verlief weitgehend nach Plan, im Vermögenshaushalt waren wir mit Augenmaß unterwegs. Dies gilt auch für die kommenden Investitionen, sonst könnte es irgendwann eng werden.“
Kämmerer Elmar Lohner lotste den Gemeinderat gut vorbereitet zu den wichtigsten Eckpunkten seines umfangreichen Zahlenwerks. Der Haushalt 2016 schließt mit rund 7,4 Millionen Euro, bei der Planung war man von etwa 8,8 Millionen Euro ausgegangen. Während der Verwaltungshaushalt mit einer Summe von 4,8 Millionen Euro in Planung und Ergebnis fast identisch ist, weist der Vermögenshaushalt zwischen Planung mit 4 Millionen Euro und Ergebnis mit rund 2,5 Millionen Euro eine erhebliche Differenz auf. Als Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt war man von knapp 40 000 Euro ausgegangen, abgerechnet wurde mit einer Summe von 289 000 Euro. Sie liegt damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbetrag. Bei der Entnahme aus der allgemeinen Rücklage war man ursprünglich von etwa 2,2 Millionen Euro ausgegangen, beansprucht wurden lediglich knapp 1,5 Millionen Euro. Entsprechend des Schuldenstands der Gemeinde zum Jahresende 2016 beträgt in Altheim die Pro-Kopf-Verschuldung 47,22 Euro je Einwohner.
Bei der Grundsteuer und beim Gemeindeanteil der Einkommenssteuer überstiegen die Einnahmen etwas den Planansatz, während die Einnnahmen aus der Gewerbesteuer um 72 000 Euro niedriger als geplant ausgefallen sind. Deutlich höher lagen die erhaltenen Schlüsselzuweisungen. Auch im Bereich der Kinderbetreuung konnten höhere Einnahmen als erwartet verbucht werden. Im Bereich der Ausgaben gingen die Personalausgaben um 75 000 Euro zurück, auch die Unterhaltung und Bewirtschaftung der Grundstücke und baulichen Anlagen konnte kostengünstiger abgewickelt werden. Der Kostendeckungsgrad bei Wasserversorgung und Kanalisation wird mit rund 96 Prozent ausgewiesen, während Kläranlage und Regenüberlaufbecken mit einem leichten Plus abschneiden. Der Bauhof arbeitete kostenneutral, während die Friedhöfe und das nach wie vor kostenlos verteilte Amtsblatt im Zuschussbereich verbleiben. Dies gilt auch für den Kindergarten als Zeichen der Familienfreundlichkeit der Gemeinde.
Rückbau des Haid-Areals
Im Zentrum des Vermögenshaushalts mit dem Umfang von rund 2,5 Millionen Euro stand der Rückbau des Haid-Areals, der ohne staatliche Fördermaßnahmen nicht zu stemmen gewesen wäre. Trotz 460 000 Euro aus dem Landessanierungsprogramm und 252 000 Euro Einnahmen aus Veräußerungen von Grundstücken mussten 1,5 Millionen Euro aus der allgemeinen Rücklage entnommen werden. Etwa 1,4 Millionen Euro verschlang bisher der Rückbau des Firmengeländes Haid, weitere Großprojekte waren die Gewerbegebiete Miss IV und V in Heiligkreuztal, die Tiefbaumaßnahmen für das schnelle Internet und der Neubau des Bauhofs mit Dorfgemeinschaftsraum.
Nach der Vorstellung des Rechenschaftsberichts zur Jahresrechnung 2016 bestand im Gemein derat kein Diskussionsbedarf. Dies zeigt zum einen, dass das Gremium die Finanzpolitik der Gemeinde voll mitträgt, zum andern vom verantwortungsvollen Umgang des Kämmerers mit den Finanzen der Gemeinde überzeugt ist.
In den Dank an den Kämmerer wurde die Versicherung mit eingebunden, dass man auch weiterhin mit Augenmaß das Wohl der Gemeinde vorantreiben wolle. Einstimmig wurden somit die Jahresrechnung 2016 sowie die Bildung und Übertragung von Haushaltsresten samt den über- und außerplanmäßigen Ausgaben gebilligt.