Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Erster Sieg für die TTF
Tischtennis, Bundesliga: Ochsenhausen bezwingt Werder Bremen mit 3:1
OCHSENHAUSEN (sz) - Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben zwei Tage nach dem Erfolg in der Champions League auch in der TischtennisBundesliga ihren ersten Saisonsieg feiern können. Gegen den bis dahin ungeschlagenen SV Werder Bremen gab es am Samstagabend einen 3:1Sieg. TTF-Präsident Kristijan Pejinovic fiel ein Stein vom Herzen: „Der Fluch in der Bundesliga ist beendet.“
In der Champions League und im Pokal war an den bisherigen Leistungen der TTF nichts auszusetzen – im Gegensatz zur Bundesliga. Eine knappe Niederlage gegen Fulda, eine klare gegen Düsseldorf – und anschließend wurde man im Hexenkessel von Mühlhausen überrollt. Dies führte zu einem verpatzten Saisonstart mit 0:6 Punkten, während der gut verstärkte SV Werder Bremen 6:0 Zähler vorlegte.
Nun also der Wendepunkt aus TTF-Sicht, auch wenn der Start alles andere als optimal verlief. Simon Gauzy verlor nämlich sein Auftaktmatch gegen Omar Assar. Pejinovic erklärte: „Simon hatte noch nie gegen Assar gespielt. Er hat viel riskiert, da sein Gegner ziemlich sicher spielte, und machte dabei zu viele Fehler. Man hat gesehen, dass ihm Assar nicht allzu gut liegt, es war aber auch nicht Simons Tag.“
Steger ohne Chance
Doch wer befürchtet hatte, die TTFSpieler würden nach dem Rückstand mit hängenden Köpfen herumschleichen und sich in ihr Schicksal ergeben, sah sich getäuscht. Ein entschlossener, hoch konzentrierter Hugo Calderano ging gegen WerderSpitzenspieler Bastian Steger an den Tisch und machte klar, wer an diesem Tag das Sagen hatte. Steger hatte keine Chance. Pejinovic: „Hugo schoss den Vogel ab. Man merkte ihm das Selbstvertrauen infolge des Champions-League-Sieges in Frankreich an. Sein Auftritt war einfach bravourös. Und mehr noch: Es war ein eindeutiges Signal an seine Mitspieler.“
Der erste, der die Botschaft verstanden hatte, war der zuletzt aufgrund von Problemen mit seinem Schläger schwächelnde und stark verunsicherte Yuto Muramatsu, der endlich wieder mit seinem alten Material ein Pflichtspiel bestreiten konnte. Die ersten beiden Sätze gegen den Rumänen Hunor Szöcs waren noch nicht so berauschend (1:1), doch dann hatte der Japaner an seinem 21. Geburtstag den Schalter endgültig umgelegt und ließ seinem Gegner keinen Stich mehr. „Das hat mich für Yuto ganz besonders gefreut, es war Zeit, ihn wieder hineinzuwerfen“, so Kristijan Pejinovic.
Doch ein Punkt fehlte noch – und den konnte Gauzy gegen Steger unter Dach und Fach bringen. Zwar hatten beide keinen Sahnetag erwischt, doch das kompensierte der 22-jährige Franzose mit unbändigem Kampfgeist. Er gewann in vier Sätzen und ließ sein Team jubeln. Pejinovic: „Auch gegen Steger machte Simon viele kleine Fehler, doch er hat das Match über den Kampf gewonnen.“
In der Bundesliga sind die TTF erst wieder am 29. Oktober gefordert – dann aber richtig. Es geht nämlich zum 1. FC Saarbrücken, der in dieser Saison noch kein Spiel verloren hat und gerade am Freitag in Europas Königsklasse mit einem klaren Sieg über den Hochkaräter UMMC (Jekaterinburg) eine Duftmarke setzen konnte.
TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 3:1. Simon Gauzy – Omar Assar 1:3 (11:7, 10:12, 7:11, 8:11), Hugo Calderano – Bastian Steger 3:0 (11:8, 11:9, 11:6), Yuto Muramatsu – Hunor Szöcs 3:1 (14:12, 7:11, 11:3, 11:7), Simon Gauzy – Bastian Steger 3:1 (11:9, 6:11, 11:7, 11:4).