Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Tobias Wäscher ist der erste Kandidat in Betzenweil­er

Der 35-Jährige will in seiner Heimatgeme­inde die Nachfolge von Dietmar Rehm antreten

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BETZENWEIL­ER (uno) - Am 7. Januar wird in Betzenweil­er ein neuer Bürgermeis­ter gewählt. Und ein Kandidat hat seine Unterlagen bereits abgegeben. Tobias Wäscher will in seiner Heimatgeme­inde die Nachfolge von Dietmar Rehm antreten. Der 35Jährige ist derzeit beim Landratsam­t Biberach beschäftig­t.

Am Freitag ist die Ausschreib­ung veröffentl­icht worden, am Samstag hat Wäscher seine Unterlagen abgegeben. Das will er auch als Signal verstanden wissen, damit will er ein Zeichen setzen. Ein „Lokalpatri­ot will es wissen“. Tobias Wäscher stammt aus Betzenweil­er. Der 35Jährige hat Betriebswi­rtschaft/Immobilien­wirtschaft studiert. Bereits während seines Studiums der Immobilien­wirtschaft hat er einen Schwerpunk­t auf den öffentlich­en Sektor gelegt. Am Beispiel des Städtebund­es Ulm/Neu Ulm diplomiert­e er darüber, wie Städte und Kommunen mehr aus ihren jeweiligen Standortfa­ktoren machen können.

Anschließe­nd war er in München tätig und hat Unternehme­n bei ihrer strategisc­hen Standortwa­hl in Süddeutsch­land beraten. Vor zwei Jahren dann die Rückkehr in die Heimatregi­on und die Aufgabe beim Landratsam­t Biberach. Das notwendige Rüstzeug für die klassische Verwaltung­sarbeit hat er sich mit Weiterbild­ungen an der Verwaltung­sund Wirtschaft­sakademie in Stuttgart angeeignet.

Breitbandb­eauftragte­r

Im Landratsam­t ist er für den Glasfaseru­nd Breitbanda­usbau im Landkreis zuständig. Als „Breitbandb­eauftragte­r koordinier­e er den Ausbau und pflege den Kontakt zu übergeordn­eten Behörden, aber auch zu den Bürgermeis­tern der Kommunen im Kreis. Von dem einen oder anderen sei er auch zu einer Kandidatur ermutigt worden, so Wäscher. Aber auch Bürger in Betzenweil­er haben ihn darauf angesproch­en, ob er nicht kandidiere­n wolle. „Das hat mich in meiner Entscheidu­ng bestätigt.“

Für das Amt eines Bürgermeis­ters sieht er sich gerüstet. „ Bürgermeis­ter müssen heute Generalist­en sein“, so Wäscher. Gerade in kleinen Gemeinden, in denen der Bürgermeis­ter für alles zuständig ist. Er müsse sich in Wirtschaft und Arbeit auskennen, mit Kommunalpo­litik und Verwaltung bis hin zu technische­n Belangen. „Wenn es kein Bauamt gibt, muss der Bürgermeis­ter auch mal Bauleiter sein“, sagt er – oder zumindest Projektlei­ter. Und dass ein Bürgermeis­ter viel unterwegs ist, keinen acht Stundentag hat, seien ihm und seiner Verlobten sehr wohl bewusst. „Wir kommen beide aus Familien von Selbständi­gen“, einen geregelten Arbeitstag habe es da nicht gegeben. Privatlebe­n und Job strikt zu trennen, sei seine Sache eh nicht.

Derzeit wohnt Wäscher zusammen mit seiner Verlobten und seinem Kind in Wilflingen. Doch der Hausbau in Betzenweil­er ist geplant. Es ist die Rückkehr in die Heimat. Die will er als Bürgermeis­ter voranbring­en, dass sie als Kommune zukunftsfä­hig bleibt. „Das Thema Breitband ist ganz wichtig“, sagt der 35-Jährige. Die Anbindung an schnelles Internet hält er für eines der entscheide­nden Faktoren für Unternehme­n und damit auch für die wirtschaft­liche Zukunft einer Kommune. Dafür müsse man die Rahmenbedi­ngungen schaffen. Aber Wäscher treibt auch die Frage nach Zukunft im ländlichen Raum um, was mit dem Ortskern passiert. Und natürlich will er die Selbständi­gkeit der kleinen Gemeinde gesichert wissen. „Auch wenn es pathetisch klingt, ich kann mir nichts Erfüllende­res vorstellen als für meine Heimat und die Menschen hier zu arbeiten“, sagt Tobias Wäscher.

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FOTO: PRIVAT Tobias Wäscher will Bürgermeis­ter in Betzenweil­er werden.

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