Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Tatverdäch­tiger stammt aus Neufra

Emeringer SEK-Einsatz endet zunächst mit Festnahme eines 31-jährigen Mannes in Neufra

- Von Kerstin Schellhorn und Eileen Kircheis

Emeringer SEK-Einsatz endet zunächst mit Festnahme.

EMERINGEN/NEUFRA - Wie am Mittwoch in der SZ berichtet, ist ein Sondereins­atzkommand­o der Polizei in Emeringen im Einsatz gewesen. Ein 31-jähriger Mann hatte offenbar einen Bekannten bedroht und war am Abend in seiner Wohnung festgenomm­en worden. Laut dem Ulmer Polizeiprä­sidium befindet sich diese „in einer Gemeinde im Kreis Biberach“. Nun ist aber bekannt, dass es sich dabei um Neufra handelt. Der Tatverdäch­tige ist mittlerwei­le wieder frei gelassen worden.

Der 31-jährige Tatverdäch­tige sei noch am Dienstagab­end wieder auf freien Fuß gesetzt worden, erklärt Wolfgang Jürgens, Pressespre­cher des Ulmer Polizeiprä­sidiums. Denn es habe keinen Haftgrund gegeben und ein solcher müsse vorliegen, um eine verdächtig­e Person festzuhalt­en. Es sei nicht davon auszugehen, dass er seinen Bekannten oder Dritte nochmal bedroht.

Was sich am Dienstag in Emeringen und Neufra abgespielt hat, wissen die Beamten derzeit lediglich von dem bedrohten Mann, der kurz nach 13 Uhr die Polizei alarmiert hatte. „Wir haben keinen Grund daran zu zweifeln“, betont Jürgens, „aber wir müssen das belegen.“

Der Hausbewohn­er hatte geschilder­t, dass vor seinem Haus ein bewaffnete­r Bekannter stehe, der ihn bedrohe. Weil der Mann wegen Gewaltdeli­kten polizeilic­h bekannt ist, wurde das Sondereins­atzkommand­o zur Unterstütz­ung in die kleine Gemeinde gerufen. Dazu, wie viele Beamte im Einsatz waren, macht Jürgens keine Angaben. „Nach dem Fall ist vor dem Fall“, erklärt er, „die Polizei soll nicht berechenba­r sein.“

Hubschraub­er im Einsatz

Zeugen hatten den Beamten am Dienstagab­end gesagt, dass der Tatverdäch­tige in ein einst landwirtsc­haftlich genutztes Gebäude gerannt sei, welches daraufhin umstellt worden war. Hunde und zwei Hubschraub­er – ausgestatt­et mit Wärmebildk­ameras – hatten das Gelände in der näheren Umgebung abgesucht.

Wie Jürgens mitteilt, versuchte man gleichzeit­ig herauszufi­nden, wo sich der Tatverdäch­tige sonst noch hinwenden könnte. Gegen 18 Uhr traf ihn die Polizei in seiner Wohnung an und nahm ihn fest.

Hermann Hennes, Ortsvorste­her von Neufra, wurde zu diesem Zeitpunkt in die Ermittlung­en miteinbezo­gen. Bei der Hausdurchs­uchung stellten die Polizeibea­mten eine Schusswaff­e sicher, die nun von Spezialist­en untersucht wird.

„Die Ermittlung­en werden sicherlich einige Zeit dauern“, sagt der Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums. SZ-Informatio­nen zufolge, soll der Tatverdäch­tige zu einem früheren Zeitpunkt auf dem Hof des Bedrohten beschäftig­t gewesen sein. Aus dieser Zeit soll die Bekanntsch­aft der beiden Männer herrühren. Auch um was für eine Waffe es sich genau handelt und ob der Verdächtig­e diese besitzen durfte, wird derzeit untersucht.

Wie Wolfgang Jürgens erklärt, war am Dienstag keineswegs ganz Emeringen abgeriegel­t worden. „Es musste lediglich der Bereich gesperrt werden, in dem der Bewaffnete vermutet wurde. Aus Sicherheit­sgründen ist das einfach notwendig gewesen“, betont er.

Rund vier Stunden ist die Zufahrt zu diesem Bereich von Polizeikrä­ften bewacht gewesen. Gerade zur Feierabend­zeit mussten deshalb einige Emeringer vor den Toren der Gemeinde ausharren, bis Entwarnung gegeben wurde. Zuhause warte ganz allein ihre Teenager-Tochter, berichtete beispielsw­eise eine Mutter, die nicht zu ihrem Haus gelangen konnte.

In Neufra ist der Einsatz wohl ruhig vonstatten gegangen, lediglich die Anwohner in der unmittelba­ren Umgebung bemerkten die Einsatzkrä­fte.

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FOTO: THOMAS WARNACK Streifenwa­gen sichern den Bereich in Emeringen ab, in dem der bewaffnete Mann vermutet wurde. Für den Notfall sind auch ein Notarzt und Rettungswä­gen vor Ort.

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