Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bad Buchau ist Quartier 2000

Land zeichnet Konzept des Vereins „Bürger für Bürger“aus – Preisgeld: 35 000 Euro

- Von Annette Grüninger

Land zeichnet Konzept von „Bürger für Bürger“aus – Preisgeld: 35 000 Euro.

BAD BUCHAU - Der Bad Buchauer Verein „Bürger für Bürger“hat besonders originelle Einfälle für die Gestaltung des Zusammenle­bens: Das hat nun das baden-württember­gische Sozialmini­sterium bestätigt. An dem landesweit­en Ideenwettb­ewerb „Quartier 2020“haben sich 147 Kommunen beteiligt, 53 davon hat die Jury als Preisträge­r ausgewählt – darunter Bad Buchau als einzige Kommune im Landkreis Biberach. Mit der Auszeichnu­ng ist ein Preisgeld in Höhe von 35 000 Euro verbunden.

Die Freude ist Michael Wissussek, Vorsitzend­er von „Bürger für Bürger“, deutlich anzuhören. Der Verein, der für eine immer älter werdende Bevölkerun­g Angebote und Versorgung­sstrukture­n schaffen möchte, sei ja gerade mal vor einem halben Jahr gegründet worden. Und nun schon ein Preis! „Das ist schon ein Zeichen dafür, wie wichtig dieses Engagement sein wird für Bad Buchau und das Umland“, findet Wissussek.

Das Konzept von „Bürger für Bürger“umfasst Betreutes Wohnen, ein Café als Bürgertref­fpunkt, mehr Teilhabe durch eine Bürgerwerk­statt und ein Netzwerk Federsee, bei dem alle Institutio­nen und Vereine Bad Buchaus an einen runden Tisch zusammenko­mmen. Einige dieser Ideen sind bereits verwirklic­ht worden und können nun mit Hilfe des Preisgelds weiter gefördert worden. So werde das Bürgercafé bereits gut angenommen, auch erste Veranstalt­ungen finden statt, berichtet Wissussek. Um das Angebot zu etablieren, habe die Stadt zudem die ersten drei Monatsmiet­en übernommen. „Das ist ein Zeichen, dass der Stadt die Einrichtun­g wichtig ist.“

Auch die Wettbewerb­steilnahme haben Stadt und Gemeindera­t unterstütz­t. Das Konzept wurde als Stadtund Bürgerverb­und Bad Buchau“eingereich­t. „Die nicht unerheblic­he Mühe mit dem Antragsver­fahren hat sich gelohnt“, zieht Bürgermeis­ter Peter Diesch ein Fazit. Sein „Dank und Respekt“gelte hier auch Stadtrat Klaus Schultheiß, der den Antrag ausformuli­ert habe. Und natürlich Wissussek als Vorsitzend­em, dem er unmittelba­r gratuliert habe, nachdem er in der nicht-öffentlich­en Gemeindera­tssitzung am Dienstagab­end von der „tollen Nachricht“erfahren habe.

Mit der Auszeichnu­ng, findet Diesch, „wird eine noch ,junge’ Initiative mit ehrgeizige­n, auf Ehrenamt und Bürgerenga­gement aufgebaute­n Zielen und Projekten quasi geadelt. Und das freut mich auch persönlich sehr.“Wie Wissussek sieht aber auch Diesch den Preis als „Verpflicht­ung, die angedachte­n und skizzierte­n Projekte nun zeitnah in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Diese Auszeichnu­ng wird aber sicher dazu beitragen, dass die Motivation der Initiative ,Bürger für Bürger’ auf hohem Niveau erhalten bleibt.“

Zuerst aber wird gefeiert: Die Preisträge­r werden auf einer festlichen Preisverle­ihung am 23. November in Stuttgart geehrt.

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FOTO: ROBERT SCHLESINGE­R/DPA

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