Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Erschließung in Etappen
Im Bad Buchauer Baugebiet Möwenweg sollen zunächst 18 Bauplätze entstehen
BAD BUCHAU - Es geht voran mit der Planung des neuen Baugebiets Möwenweg in Bad Buchau. Nach dem Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans Anfang Oktober hat der Bad Buchauer Gemeinderat nun das weitere Vorgehen abgestimmt. Der Tenor: Das Baugebiet soll in zwei Bauabschnitten erschlossen werden – denn alles andere würde die Stadt finanziell überfordern.
Insgesamt 35 Bauplätze sind im künftigen Baugebiet Möwenweg am südöstlichen Zipfel Bad Buchaus geplant – und das in zwei Etappen: Zunächst sollen 18 Bauplätze diesseits und jenseits der verlängerten HansKayser-Straße entstehen; läuft die Nachfrage gut, soll das Baugebiet um weitere 17 Plätze in südwestlicher Richtung ausgedehnt werden. Dafür wird die Joseph-Erlanger-Straße fortgeführt und die Albert-EinsteinStraße in einem Bogen an die HansKayser-Straße angeschlossen.
Die Kosten für die gesamte Erschließung werden aktuell auf rund 2,818 Millionen Euro geschätzt, erläuterte Kämmerer Franz-Xaver Menz in der Ratssitzung. „Das fällt uns natürlich nicht ganz leicht.“Zusammen mit angesparten Mitteln aus dem Haushaltsjahr 2017 wäre der erste Bauabschnitt aber 2018 ohne Schulden finanzierbar. Dafür fallen zunächst 1,6 Millionen Euro an, für den zweiten Bauabschnitt dann 1,218 Millionen Euro. „Wenn man alles auf einmal machen wollte, käme man 2018 um eine Fremdkapitalaufnahme nicht umhin“, so Menz.
Genau diesen Gedanken wollte aber Stadtrat Thomas Bürker durchspielen. Schließlich seien die Bedingungen für eine Kreditaufnahme noch immer günstig und so käme man auf einen Schlag an 35 Bauplätze. „Die Nachfrage wird sicher da sein und so hätten wir mehr Angebot“, sprach sich Karl-Heinz Kleinau für ein solches Vorgehen aus. „Man braucht nicht immer die schwarze Null.“
Aber die Mittel seien dann unter Umständen über längere Zeit gebunden, wenn es mit der Nachfrage doch nicht so laufe, hielt Menz dagegen. Für den Kämmerer gab es bei diesem Vorgehen „zu viele Fragezeichen“. „Die Finanzierung ist, wenn man beides macht, nicht gesichert“, betonte Menz.
Auch Bürgermeister Peter Diesch schätzt die Nachfrage nach Bauplätzen nicht derart hoch ein: „Die Albert-Einstein-Straße war damals eine Ausnahme. Lasst uns einfach mal abwarten, wie es sich entwickelt.“Laufe die Nachfrage gut, könne man immer noch reagieren. Was die Reihenfolge der Erschließung betrifft, hält es Diesch für sinnvoll, zunächst den Bereich an der Hans-KayserStraße zu erschließen. Die Straße soll in den Möwenweg münden, der wiederum auf die Schussenrieder Straße führt. Damit ließe sich die Verkehrssituation entlasten, argumentierte Diesch.
Wie Charlotte Mayenberger befürwortete auch Stefan Hohl ausdrücklich das von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehen. Eine komplette Erschließung sei ihm zu riskant, zu viel „was wäre, wenn“. „Damit würden wir das, was wir über Jahre erreicht haben – den schuldenfreien Haushalt – aufs Spiel setzen.“
Der Vorschlag Kleinaus erhielt bei der Abstimmung nur eine Stimme; die Erschließung in zwei Etappen wurde dagegen mit der Gegenstimme Kleinaus beschlossen. Gerwig Müller machte anschließend darauf aufmerksam, dass die südlicheren Bauplätze sicher attraktiver seien. Er regte an, dies bei der Preisgestaltung zu berücksichtigen.