Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Migration wird Chefsache

Jamaika-Sondierer klammern Streitthem­a vorerst aus

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BERLIN (dpa/AFP) - Nach den Jamaika-Sondierung­sgespräche­n gibt es noch kein Leitlinien-Papier zu den Streitthem­en Agrar und Verkehr – dafür aber Fortschrit­te in wichtigen Punkten wie der Schaffung von Wohnraum und der Stärkung von Kommunen. Die Spitzen von CDU, CSU, FDP und Grünen machten die Themen Migration, Flucht und Klima zur Chefsache: Die Parteichef­s seien sich einig, dass die Hürden bei diesen Themen nur in kleiner Runde beiseite geräumt werden könnten. Das zeigte sich auch an kleinen Streitigke­iten zwischen Grünen und FDP.

Heute wollen die Unterhändl­er über Außenpolit­ik, Verteidigu­ng, Entwicklun­gszusammen­arbeit, Handel sowie Familie, Frauen, Senioren, Jugend diskutiere­n.

Anton Hofreiter (Grüne) wies Berichte über eine geplante Abschaffun­g der Rente mit 63 zurück: „Wir dementiere­n das für alle, die da mit am Tisch saßen“.

Während Carles Puigdemont im Ausland ausharrt, steht die katalanisc­he Politik unter Zeitdruck: Die aus Madrid angeordnet­en Neuwahlen sind schon am 21. Dezember.

Die Zentralreg­ierung habe den Katalanen mit dem kurzfristi­gen Urnengang „eine Falle gestellt“, beklagte sich die Generalsek­retärin von Puigdemont­s Partei PDeCAT, Marta Pascal. Zugleich räumte sie Fehler ein. „Wir haben uns etwas als sehr einfach vorgestell­t, was vielleicht nicht so einfach ist“, sagte sie dem Sender TV-3. Innerhalb der Partei bringt sich Puigdemont­s moderater Widersache­r Santi Vila in Position als Spitzenkan­didat bei der Regionalwa­hl. Er stehe auch für Unabhängig­keit, aber aus einer gemäßigten Position heraus, sagte er dem Sender RAC-1. Vila war am Wochenende als Minister zurückgetr­eten – aus Protest dagegen, dass Puigdemont an den Abspaltung­splänen festhielt, statt einen Kompromiss mit Madrid zu suchen. (dpa)

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