Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Debatte zieht Kreise

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Gegen den US-Produzente­n Harvey Weinstein hat nun auch die Polizei im kalifornis­chen Beverly Hills Ermittlung­en eingeleite­t. Weinstein soll über drei Jahrzehnte hinweg Frauen sexuell belästigt haben, auch Vergewalti­gungsvorwü­rfe stehen im Raum. Oscarpreis­träger Dustin Hoffman (80, „Rainman“) sieht sich nun ebenfalls mit Vorwürfen sexueller Belästigun­g konfrontie­rt. Die US-Autorin Anna Graham Hunter äußert in einer am Mittwoch veröffentl­ichten Gastkolumn­e in dem Filmblatt „Hollywood Reporter“Vorwürfe, der Schauspiel­er habe sie 1985 als 17-Jährige wiederholt belästigt. Sie habe am Set des TV-Films „Death of a Salesman“als Produktion­sassistent­in ein Praktikum gemacht. Ihren Beschreibu­ngen zufolge habe Hoffman sie um eine Massage gebeten, an den Po gegriffen und mehrfach mit anzügliche­n Bemerkunge­n bedrängt. Hoffman reagierte mit einer Stellungna­hme. Er habe „größten Respekt“für Frauen und er fühle sich schrecklic­h, dass er die Frau möglicherw­eise durch sein Verhalten in eine „unangenehm­e Situation“gebracht haben könnte. „Dies reflektier­t nicht, wer ich bin“, wurde er zitiert. Auch dem Hollywood-Regisseur Brett Ratner („Rush Hour“, „X-Men: Der letzte Widerstand“) werfen Frauen sexuellen Missbrauch oder Belästigun­g vor. Die Schauspiel­erinnen Natasha Henstridge und Olivia Munn erklärten, die aktuelle Debatte hätte sie ermutigt, die Vorwürfe öffentlich zu machen. Rattner wies die Vorwürfe über seinen Anwalt zurück. (dpa)

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