Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bern und Bonn präsentier­en Gurlitt-Nachlass

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BERN (dpa) - Auftakt für die wohl spektakulä­rste Kunstschau des Jahres: Die Doppelauss­tellung „Bestandsau­fnahme Gurlitt“ist am Mittwoch mit einer Pressekonf­erenz in Bern eröffnet worden. Sie zeigt ausgewählt­e Werke aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt, dem Sohn des für die Nazis tätigen Kunsthändl­ers Hildebrand Gurlitt. Sie werden von heute an im Kunstmuseu­m Bern sowie ab Freitag in der Bundeskuns­thalle in Bonn der Öffentlich­keit präsentier­t.

Die Leiter und Kuratoren beider Häuser verwiesen darauf, dass die Präsentati­onen in einen historisch­en Gesamtkont­ext eingebette­t sind auf dem aktuellen Forschungs­stand zum „Kunstfund Gurlitt“. Die Kunstsamml­ung war vor mehr als fünfeinhal­b Jahren beschlagna­hmt worden. Der 2014 gestorbene Cornelius Gurlitt hat das Berner Museum zum Erben aller von seinem Vater zusammenge­tragenen Kunstwerke bestimmt.

Unter dem Titel „„Entartete Kunst“– Beschlagna­hmt und verkauft“werden in Bern (2. November bis 4. März) anhand von rund 150 Werken die politische­n Vorgänge, die zur Diffamieru­ng der Moderne führten, sowie die Verfemung und Verfolgung der betroffene­n Künstler dargestell­t. Bei der Bonner Ausstellun­g (3. November bis 11. März) liegt der Fokus unter dem Titel „Der NSKunstrau­b und die Folgen“auf der Enteignung vor allem jüdischer Sammler. Gezeigt werden 250 Werke, von denen die meisten im Verdacht stehen, Raubkunst zu sein, oder die Herkunft noch nicht hinreichen­d zu klären war.

Eine ausführlic­he Besprechun­g folgt am Samstag in unserer Wochenendb­eilage.

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