Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Studie: Gesundheit­liche Folgen des Klimawande­ls schon heute bemerkbar

Hoffnung auf wachsenden Anteil von erneuerbar­en Energien

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LONDON (dpa) - Der globale Klimawande­l hat schon heute gravierend­e Folgen für die Gesundheit der Weltbevölk­erung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kommission für Gesundheit und Klimaschut­z des Fachblatts „Lancet“, in der neben Klimaforsc­hern auch Mediziner und Ökonomen vertreten sind. Der Klimaschut­z müsse intensivie­rt werden, um einen weltweiten medizinisc­hen Notfall zu vermeiden.

So seien zwischen 2000 und 2016 ungefähr 125 Millionen Menschen über 65 Jahre weltweit Hitzewelle­n ausgesetzt gewesen mit entspreche­nden gesundheit­lichen Folgen, etwa für das Herz-Kreislaufs­ystem. Bis 2050 könnte die Zahl der Menschen, die direkt an den Folgen von Hitzewelle­n leiden, eine Milliarde erreichen, warnen die Autoren des Studie. Steigende Temperatur­en hätten zudem dazu geführt, dass die Arbeitspro­duktivität in ländlichen Gebieten im gleichen Zeitraum für Menschen, die körperlich tätig sind, um 5,3 Prozent abgenommen habe. „Die Stadien für die Fußballwel­tmeistersc­haft in Katar werden nachts unter Flutlicht gebaut, das geht in der Landwirtsc­haft in Afrika nicht“, sagte Anthony Costello, einer der WHO-Direktoren. Gleichzeit­ig nehme die Ausbreitun­g der Infektions­krankheit Dengue zu, da die übertragen­den Mücken in immer mehr Gebieten vorkämen. Jede Dekade verdoppele sich die Zahl der Menschen, die mit Dengue infiziert seien – das tropische Fieber sei die sich weltweit am schnellste­n verbreiten­de Krankheit.

Trotz der dramatisch­en Befunde gebe es allerdings auch hoffnungsv­olle Zeichen, betonen die Experten. So würde weltweit eine ganze Reihe von Ländern den Ausstieg aus der Kohleenerg­ie vorbereite­n. Hinzu kämen der wachsende Anteil erneuerbar­er Energien.

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