Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ulmer Paar hält an Hotel-Plänen fest
Ehemaliges Gasthaus Greifen in Riedlingen soll saniert werden
RIEDLINGEN - Vor rund zwei Jahren hat der Riedlinger Immobilienmakler Markus Blum das ehemalige Gasthaus Greifen an Karin Blitz und Werner Urban aus Ulm verkauft. Sie kündigten an, das historische Gebäude in der Weilerstraße zu einem Hotel Garni umzubauen. Augenscheinlich hat sich bisher noch nichts getan, doch das scheint nur so. Die HotelPläne bestehen nach wie vor, nur den richtigen Architekten hat das Paar noch nicht gefunden.
Tatsächlich hatte man sich bereits mit einem Architekturbüro an die Arbeit gemacht, wie Karin Blitz aus Jungingen erzählt. Letztendlich trennten sich die Wege jedoch wieder, weil „die nicht das hatten, was wir wollten“. Blitz und ihr Lebensgefährte hatten lange nach einem alten Haus gesucht, das sie sanieren und umbauen können. Da soll es nun auch so werden, wie man es sich vorgestellt hat.
Urban ist Maurermeister und Ofensetzer und möchte viele Arbeiten in Eigenregie erledigen. „Das war immer sein Traum“, hatte Blitz schon zum Zeitpunkt des Kaufs im November 2015 gesagt. Nachdem das Paar die Planungen mit dem ursprünglichen Architekturbüro nicht fortsetzte, legte es zunächst eine Pause in Sachen Greifen ein.
„Wieder am Anfang“
Doch nun sind Blitz und Urban auf der Suche nach einem Architekten, der mit ihnen an einem Strang zieht. „Das ist eine Sache, die nicht von heute auf morgen passiert“, sagt Blitz. „Wir sind jetzt wieder am Anfang, das ist leider so.“
An der Motivation der Jungingerin scheint das aber nicht viel zu ändern. „Ich freu’ mich auf den Tag, an dem ich umziehen kann nach Riedlingen“, erklärt sie. Denn sie möchte mit ihrem Lebensgefährten nicht nur ein kleines Hotel für Radfahrer , Touristen und Geschäftsreisende aus dem Greifen machen, sondern auch selbst dort einziehen. Blitz kehrt damit in eine Region zurück, in der sie früher schon gelebt hat. Ihre Ausbildung zur Krankenschwester machte sie in Zwiefalten und in Zwiefaltendorf hat sie vier Jahre lang gelebt.
Zurzeit kommen sie und Werner Urban immer wieder mal nach Riedlingen, um im Greifen hier und da etwas Ordnung zu schaffen oder den Hinterhof herzurichten. Karin Blitz geht dann gerne auch mit ihrem Hund an der Donau spazieren. „Es ist einfach wunderschön“, sagt die 61Jährige.
Erst kürzlich fand eine Besprechung zur Greifen-Sanierung im Rathaus statt und auch zum Denkmalamt hatte das Paar schon Kontakt. Denn das historische Gebäude ist denkmalgeschützt. Blitz ist jedoch zuversichtlich, dass es in dieser Hinsicht keine Probleme bei der Umsetzung der Sanierung gibt. Und auch Urban weiß wohl, was auf ihn zukommt, denn er hat schon öfters in denkmalgeschützen Gebäuden gearbeitet.
Keine Konkurrenz
Blitz betont darüber hinaus, dass sie mit dem Projekt keine Konkurrenzsituation in der Stadt schaffen wolle – im Gegenteil: Mit dem Umbau möchte sie zur wirtschaftlichen Aufwertung beitragen. Die Voraussetzungen dafür sind schon allein durch den Standort des Greifen gegeben. So führt der Donauradweg an ihm entlang. Und mit dem neu eröffneten Blumen- und Gemüseladen der Gärtnerei Masetti um die Ecke am Weibermarkt haben es Übernachtungsgäste auch nicht weit zur nächsten frischen Tomate.