Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Der Jäger aus Kurpfalz“schießt den Vogel ab
Hitparade beim Weinfest in Ertingen beschert dem Musikverein wieder ein volles Haus
ERTINGEN - Voll besetzt war auch heuer wieder die Ertinger Kulturhalle, in die der Musikverein zum alljährlichen Weinfest geladen hatte. Dabei stand einmal mehr die „Hitparade“im Vordergrund, die schon zum zehnten Mal ausgerichtet wurde. Acht Teilnehmer gingen heuer an den Start.
Dirigent Günther Goldammer hatte für die Akteure Musik verschiedener Stilrichtungen zusammengestellt, die von Moderator Uli Ocker dann auch entsprechend dem Publikum serviert wurde. Als Sieger ging „Der Jäger aus Kurpfalz“aus dem Wettstreit hervor, doch am Ende hatten alle Mitwirkenden gewonnen. Sie sorgten mit ihren Auftritten für beste Unterhaltung – ob mit Musik, Gesang oder Tanz – was das Publikum mit seinen Stimmen und vor allem mit viel Beifall quittierte.
Mit der Hitparadenfanfare eröffnete der Musikverein Ertingen unter Günther Goldammer den Hitparadenabend, was die Spannung gleich erhöhte und das erwartungsvolle Publikum aufmerksam machte. Gute Tradition ist es, als ersten Programmpunkt den Siegertitel aus dem Vorjahr aufzuführen. Ein Genuss, bei „Boom Whackers“dem Schlagwerk zuzuhören und zu -schauen. Doch dann hieß es für den Dirigenten „Start frei“. Mit dem Konzertmarsch „Cosmopolitan“legte die Kapelle gleich ein Stück vor, das im Sechs-Achtel-Takt von den dynamisch-rhythmischen Unterschieden lebte.
Der erste Gastbeitrag kam von der Truppe des TSV Ertingen. Sie ging mit einem Abba-Medley an den Start, wobei es nicht nur beim Gesang blieb. Teils in Original-Besetzung und -Klamotten oder auch bei „Waterloo“mit einem „Napoleon“im Gefolge, gab das natürlich Punkte vom Publikum, das über Sieg und Platzierung an diesem Abend entschied.
Ein ungewohntes Bild war es auch, als die Stadtgarde zu Pferd aus Bad Saulgau schmissig in die Kulturhalle einmarschierte und auf der Bühne Aufstellung nahm. Mit den Märschen „Kreuzritter Fanfare“und „Parademarsch der 18er-Husaren“versuchten sie gekonnt, bei ihrem Gastauftritt in Ertingen zu glänzen. Hinter der Startnummer vier verbarg sich der Swing-Klassiker „Pink Panther“. Dabei stach beim Orchester vor allem Caterina Perfetto am Tenorsax heraus, was mit viel Beifall belohnt wurde und ihr viele Punkte einbrachte.
Als absolute Show-Stars erwiesen sich anschließend die Mädels des Orchesters bei „Party Rock DanSing“. Sie verbanden geschickt Akrobatik mit Tanz und Gesang, was eine absolute Augenweide war. Mit der Startnummer sechs ging der Chef persönlich an den Start. Günther Goldammer als „Der Jäger aus Kurpfalz“wurde bei seinem unnachahmlichen Tripp um die Welt von Matthias Merkle auf der Gitarre begleitet. Ob in Russland, Österreich, China oder in den Staaten, der „Jäger“wusste, wie er sein Lied landestypisch zu interpretieren und sich zu präsentieren hatte. Eine Riesennummer, was auch das abstimmungsberechtigte Publikum so sah.
Klarinetten und Trompeten
Als nächste Truppe schickte Goldammer vier Mädels an den Start. Eva Fensterle, Hannah Renz, Annika Diesch und Antonia Möhrle zeigten auf ihren Klarinetten beim „Bugatti Step“einen klasse Vortrag, der bei den Zuhörern gut ankam. Am Schluss der mit acht Vorträgen bestückten Hitparade kamen auch noch die Trompeten der Musikkapelle Ertingen zum Zug. Sie erinnerten durch gekonntes Spiel eindrucksvoll an eine Musiklegende: „Danke James Last“.
Die Schlacht war geschlagen. Uli Ocker, der wiederum durch den Abend führte und die Auftritte auf seine Art ins rechte Licht rückte, konnte nun die Besucher dazu animieren, mit ihrer Stimme über Sieg und Platzierung abzustimmen. Derweil rückte die Kapelle mit einigen Überraschungen und Beiträgen wieder ins Rampenlicht. Doch dann war es Zeit für die Bekanntgabe des Ergebnisses der Hitparade 2017: Sieger „Der Jäger aus Kurpfalz“, gefolgt auf dem zweiten Platz von den Orchestermädels, die die „Party Rock DanSing“gefeiert hatten. Platz drei gab es für den Gastauftritt des TSV mit seinem Abba-Medley.
Urban Diesch, Vorsitzender des Musikvereins, wusste am Ende der Hitparade, wem er zu danken hatte, um solch eine Top-Veranstaltung stemmen zu können. So hatte Dirigent Günther Goldammer wieder maßgeblichen Anteil am Erfolg dieser Veranstaltung. Aber was wäre das alles ohne die Akteure, die sich dem Publikum stellten und ihr Bestes gaben? In Ertingen beim Musikverein ein weiterer Garant für Spaß und Unterhaltung ist Uli Ocker. Er verstand es, die Hitparade auf seine Art zu moderieren. „Danke euch allen“, so der Vorsitzende.
Ein letztes Mal dann noch ein Wunsch des Dirigenten Günther Goldammer: „Ich hoff’, es hat euch gefallen.“Das musste er dem Publikum nicht zweimal sagen, denn es hatte wieder beste Unterhaltung erlebt und viel Beifall für die Akteure gespendet. Danach durfte wieder getanzt werden, als DJ Beat auflegte.