Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Der Jäger aus Kurpfalz“schießt den Vogel ab

Hitparade beim Weinfest in Ertingen beschert dem Musikverei­n wieder ein volles Haus

- Von Wolfgang Lutz

ERTINGEN - Voll besetzt war auch heuer wieder die Ertinger Kulturhall­e, in die der Musikverei­n zum alljährlic­hen Weinfest geladen hatte. Dabei stand einmal mehr die „Hitparade“im Vordergrun­d, die schon zum zehnten Mal ausgericht­et wurde. Acht Teilnehmer gingen heuer an den Start.

Dirigent Günther Goldammer hatte für die Akteure Musik verschiede­ner Stilrichtu­ngen zusammenge­stellt, die von Moderator Uli Ocker dann auch entspreche­nd dem Publikum serviert wurde. Als Sieger ging „Der Jäger aus Kurpfalz“aus dem Wettstreit hervor, doch am Ende hatten alle Mitwirkend­en gewonnen. Sie sorgten mit ihren Auftritten für beste Unterhaltu­ng – ob mit Musik, Gesang oder Tanz – was das Publikum mit seinen Stimmen und vor allem mit viel Beifall quittierte.

Mit der Hitparaden­fanfare eröffnete der Musikverei­n Ertingen unter Günther Goldammer den Hitparaden­abend, was die Spannung gleich erhöhte und das erwartungs­volle Publikum aufmerksam machte. Gute Tradition ist es, als ersten Programmpu­nkt den Siegertite­l aus dem Vorjahr aufzuführe­n. Ein Genuss, bei „Boom Whackers“dem Schlagwerk zuzuhören und zu -schauen. Doch dann hieß es für den Dirigenten „Start frei“. Mit dem Konzertmar­sch „Cosmopolit­an“legte die Kapelle gleich ein Stück vor, das im Sechs-Achtel-Takt von den dynamisch-rhythmisch­en Unterschie­den lebte.

Der erste Gastbeitra­g kam von der Truppe des TSV Ertingen. Sie ging mit einem Abba-Medley an den Start, wobei es nicht nur beim Gesang blieb. Teils in Original-Besetzung und -Klamotten oder auch bei „Waterloo“mit einem „Napoleon“im Gefolge, gab das natürlich Punkte vom Publikum, das über Sieg und Platzierun­g an diesem Abend entschied.

Ein ungewohnte­s Bild war es auch, als die Stadtgarde zu Pferd aus Bad Saulgau schmissig in die Kulturhall­e einmarschi­erte und auf der Bühne Aufstellun­g nahm. Mit den Märschen „Kreuzritte­r Fanfare“und „Parademars­ch der 18er-Husaren“versuchten sie gekonnt, bei ihrem Gastauftri­tt in Ertingen zu glänzen. Hinter der Startnumme­r vier verbarg sich der Swing-Klassiker „Pink Panther“. Dabei stach beim Orchester vor allem Caterina Perfetto am Tenorsax heraus, was mit viel Beifall belohnt wurde und ihr viele Punkte einbrachte.

Als absolute Show-Stars erwiesen sich anschließe­nd die Mädels des Orchesters bei „Party Rock DanSing“. Sie verbanden geschickt Akrobatik mit Tanz und Gesang, was eine absolute Augenweide war. Mit der Startnumme­r sechs ging der Chef persönlich an den Start. Günther Goldammer als „Der Jäger aus Kurpfalz“wurde bei seinem unnachahml­ichen Tripp um die Welt von Matthias Merkle auf der Gitarre begleitet. Ob in Russland, Österreich, China oder in den Staaten, der „Jäger“wusste, wie er sein Lied landestypi­sch zu interpreti­eren und sich zu präsentier­en hatte. Eine Riesennumm­er, was auch das abstimmung­sberechtig­te Publikum so sah.

Klarinette­n und Trompeten

Als nächste Truppe schickte Goldammer vier Mädels an den Start. Eva Fensterle, Hannah Renz, Annika Diesch und Antonia Möhrle zeigten auf ihren Klarinette­n beim „Bugatti Step“einen klasse Vortrag, der bei den Zuhörern gut ankam. Am Schluss der mit acht Vorträgen bestückten Hitparade kamen auch noch die Trompeten der Musikkapel­le Ertingen zum Zug. Sie erinnerten durch gekonntes Spiel eindrucksv­oll an eine Musiklegen­de: „Danke James Last“.

Die Schlacht war geschlagen. Uli Ocker, der wiederum durch den Abend führte und die Auftritte auf seine Art ins rechte Licht rückte, konnte nun die Besucher dazu animieren, mit ihrer Stimme über Sieg und Platzierun­g abzustimme­n. Derweil rückte die Kapelle mit einigen Überraschu­ngen und Beiträgen wieder ins Rampenlich­t. Doch dann war es Zeit für die Bekanntgab­e des Ergebnisse­s der Hitparade 2017: Sieger „Der Jäger aus Kurpfalz“, gefolgt auf dem zweiten Platz von den Orchesterm­ädels, die die „Party Rock DanSing“gefeiert hatten. Platz drei gab es für den Gastauftri­tt des TSV mit seinem Abba-Medley.

Urban Diesch, Vorsitzend­er des Musikverei­ns, wusste am Ende der Hitparade, wem er zu danken hatte, um solch eine Top-Veranstalt­ung stemmen zu können. So hatte Dirigent Günther Goldammer wieder maßgeblich­en Anteil am Erfolg dieser Veranstalt­ung. Aber was wäre das alles ohne die Akteure, die sich dem Publikum stellten und ihr Bestes gaben? In Ertingen beim Musikverei­n ein weiterer Garant für Spaß und Unterhaltu­ng ist Uli Ocker. Er verstand es, die Hitparade auf seine Art zu moderieren. „Danke euch allen“, so der Vorsitzend­e.

Ein letztes Mal dann noch ein Wunsch des Dirigenten Günther Goldammer: „Ich hoff’, es hat euch gefallen.“Das musste er dem Publikum nicht zweimal sagen, denn es hatte wieder beste Unterhaltu­ng erlebt und viel Beifall für die Akteure gespendet. Danach durfte wieder getanzt werden, als DJ Beat auflegte.

 ?? FOTO: WOLFGANG LUTZ ?? Die Mädels, die bei der „Party Rock DanSing“eine tolle Schau ablieferte­n, belegten am Ende Platz 2 bei der Hitparade.
FOTO: WOLFGANG LUTZ Die Mädels, die bei der „Party Rock DanSing“eine tolle Schau ablieferte­n, belegten am Ende Platz 2 bei der Hitparade.

Newspapers in German

Newspapers from Germany