Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wortklang und Klangkunst verbinden sich
Konzert mit Lesungen in der Prälatur rundet Arbeitstagung der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft ab
ZWIEFALTEN - Welche Schätze sich in den Räumen des ehemaligen Klosters Zwiefalten noch heute befinden, haben mehr als 30 Teilnehmer einer Arbeitstagung der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft im Prälatursaal des Zentrums für Psychiatrie erlebt.
Das Motto der Kulturveranstaltung stammte aus Ernst Wiecherts „Jahre und Zeiten“: „Und deshalb ist ja die Musik diejenige Kunst, die am tiefsten und großartigsten bewegt und erschüttert, weil sie sich eben nicht der Worte bedient, sondern der Töne. Und nicht dieser allein, sondern der Klänge, des Geheimnisvollsten, das wir auf der Erde besitzen.“
Zum ersten Mal wurde nach einer Text- und Musikauswahl von Margarete Geyer aus München eine derartige Kombination von Lesung und Gesang angeboten. In dem barocken Prälatursaal des ehemaligen Klosters Zwiefalten sang Margarete Geyer, am Flügel begleitet von der Pianistin Liliana Roth, Lieder von Franz Schubert. Heide Hensel las Texte von Ernst Wiechert. Feine instrumentale Überbrückungen sorgten für geeignete Verbindungen der stimmungsvollen Texte.
Stimmungen und Empfindungen
So wie die Texte Stimmungen ausdrückten, riefen auch die Lieder vielfach diese Empfindungen hervor. Einen angenehmen Kontrastpunkt bot zum Schluss eines der Lieblingslieder Ernst Wiecherts: „Der Mond ist aufgegangen“mit dem Text von Matthias Claudius.
In einer würdevollen Abendveranstaltung wurde die Versammlung der Internationalen Ernst-WiechertGesellschaft abgeschlossen. Am nächsten Tag folgte ein gemeinsamer Besucher der Mitglieder an der Grabstätte von Hedwig Butz an ihrem 100. Geburtstag auf dem Friedhof in Zwiefalten.