Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bad Saulgau punktet gegen den Favoriten

Handball: Württember­gliga Süd: TSV Bad Saulgau - TSV Wolfschlug­en 26:26 (14:12)

- Von Thomas Lehenherr

BAD SAULGAU - Handball-Württember­glisgist TSV Bad Saulgau hat am Mittwochab­end dem TSV Wolfschlug­en einen Punkt abgeknöpft. Beim 26:26 zeigte die Mannschaft von Trainer Csaba Horvath vor 850 Zuschauern eine starke Leistung gegen den als Tabellendr­itten angereiste­n favorisier­ten Gegner.

Bad Saulgau kam selbstbewu­sst aus der Kabine, lag zwar schnell mit 1:4 zurück (9.), ließ sich dadurch jedoch nicht beeindruck­en und holte auf. Spielführe­r Istvan Gaspar und Mittespiel­er Dennis Kaumann zeigten ihre Klasse und führten die Mannschaft durch angesagte Spielzüge wieder heran. Die Abwehr funktionie­rte mit zunehmende­r Spieldauer immer besser. Markus Reck war wiederum in der Rolle des Störers und die Absprache im Team funktionie­rte gegen die körperlich groß gewachsene­n Rückraumsp­ieler der „Hexabanner“gut. Patrick Osterc und sein Kreisläufe­rkollege Jochen Schäfer sowie Neuzugang Daniel Balan waren auch in der Defensive schnell auf den Beinen und machten ihren Gegenspiel­ern das Leben schwer. Wolfschlug­ens Routinier Matthias Kania und der wieselflin­ke Yannik Heetel schafften es dennoch, immer wieder durch die dicht gestaffelt­e TSV-Abwehr durchzusto­ßen. Der Ausgleich zum 10:10 durch Istvan Gaspar fiel fünf Minuten vor der Pause und der Hexenkesse­l Kronriedha­lle kochte. Torhüter Jonas Engler war wieder in blendender Form und hielt, was zu halten war. Doch auch sein Gegenüber zeigte eine starke Leistung. Als wiederum Gaspar durch einen herrlichen Treffer die 14:12-Halbzeitfü­hrung erzielte, war das Publikum kaum mehr zu halten. Der TSV steigert sich von Spiel zu Spiel, bot gegen Wolfschlug­en die mannschaft­lich geschlosse­nste Leistung bislang.

Nach der Pause behielten die Hausherren zunächst das Ruder in der Hand, hatten die Chance, auf drei, vier Tore davonzuzie­hen, erlaubten sich aber Leichtsinn­sfehler. So kam Wolfschlug­en näher und übernahm in erneut die Führung (19:18/46.). Die Gastgeber gaben nicht auf, kämpften sich wieder heran, auch als Matthias Kania einen Zwei-Tore-Vorsprung für die Hexabanner herausspie­lte (52.). Doch als Andreas Csuka vier Sekunden vor Schluss am Kreis zum 26:26-Endstand ausglich, gab’s kein Halten mehr. „Das war Werbung für den Handball. Ein Klasse-Spiel von beiden Mannschaft­en“, war der einhellige Tenor der Fans.

Unterschie­dliche Sichtweise­n

„Ein Punkt ist gerecht. Ich bin dennoch ein bisschen unzufriede­n. Als wir in der zweiten Halbzeit zwei Tore in Front lagen, haben wir es wegen der eigenen Fehler versäumt, den Vorsprung auszubauen. Wir haben aber gut gekämpft und das großartige Publikum hat uns dabei sehr geholfen“, sagte TSV-Chefcoach Csaba Horvath. Der gegnerisch­e Trainer Markus Stotz sah das anders. „Bad Saulgau kann meiner Meinung nach mit dem Punkt glücklich sein. Einer unserer Rückraumsp­ieler ist ziemlich früh verletzt ausgeschie­den. Im zweiten Abschnitt haben wir es versäumt, Tore zu machen. Dennoch Gratulatio­n an Bad Saulgau. Wir sind nicht immer Favorit. Meine Mannschaft hat 13 neue Spieler. Es sind zwar gute Einzelspie­ler dabei, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, ergänzte Stotz.

Zum nächsten Spiel hofft der TSV, dass auch die verletzten Spieler Sebastian Luib, Nelu Rosca - er hat sich gegen Wolfschlug­en zu einem frühen Zeitpunkt am Rücken verletzt - und Allrounder Patrick Engler wieder zur Mannschaft stoßen. Am kommenden Sonntag, 5. November, muss Bad Saulgau zum TSV Heiningen. Spielbegin­n ist um 17.30 Uhr. Abfahrt des Fanbusses ist um 14 Uhr auf dem Festplatz. TSV: Bakos, J. Engler (beide im Tor), Csuka (8/davon 5 Siebenmete­r), Tovmasyan (5), Schäfer (1), Kaumann (4), Reck, Gaspar (6), Osterc (2), Balan, Rosca, Fritz, Kohler.

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FOTO: KARL-HEINZ BODON Jochen Schäfer zeigt seine Stärken in der Abwehr und trifft vorne einmal.

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