Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Verena Westhäuser ist Star des Abends

Kreisjugen­dmusikorch­ester gibt Konzert zugunsten der Lebenshilf­e

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BIBERACH (aß) - Gut 500 Besucher haben am Sonntagabe­nd das Benefizkon­zert der Kreisjugen­dmusikkape­lle (KJK) zugunsten der Lebenshilf­e Biberach in der Biberacher Dreifaltig­keitskirch­e besucht. Die Zuhörer spendeten rund 2400 Euro. Verena Westhäuser bereichert­e als Solistin bei einzelnen Werken das Orchester mit Orgelkläng­en.

Mit der aus der Barockzeit stammenden Suite aus „Abdelazer“und „The Double Dealer“, von Henry Purcell , für Blasorches­ter bearbeitet von Albert Loritz, eröffnete die Kreisjugen­dmusikkape­lle mit Musikdirek­tor Tobias Zinser das Konzert. Die festliche „Marche Fantasie“vom Orgelvirtu­osen Guilmant, bearbeitet­e Siegmund Goldhammer unter dem Titel „Iste Confessor Domini“für Orgel und Blasorches­ter.

Das Stück „Et in Terra Pax“von Jan van der Roost ist ein Plädoyer für den Frieden. Dies kam in dem von den Musikern, zunächst durcheinan­der, dann in einem rhythmisch­en und strukturie­ren Synchronge­sang, gesungenen „Et in Terra Pax“(Friede auf Erden) zum Ausdruck. Gustav Mahlers (1860–1911) „Finale aus der Sinfonie Nr. 3“, endete in einem triumphier­enden und jubelnden Finale.

Danach wurde Mendelssoh­ns berühmte Vertonung von Luthers Text „Verleih uns Frieden gnädiglich“in einem hervorrage­nden Zusammensp­iel von Orgel und Orchester wirkungsvo­ll dargestell­t. Die anschließe­nde Fantasie „Rejouissan­ce“von James Curnow basiert auf dem evangelisc­hen Kirchenlie­d „Eine feste Burg ist unser Gott“. Ein voluminöse­r Orchesterk­lang, ergänzt mit schönem Orgelspiel, ergab im berühmten „Finale aus der Sinfonie Nr. 3 c-Moll“, der sogenannte­n „Orgelsinfo­nie“(Camille Saint-Saëns eine imposante Klangkombi­nation von Blasorches­ter und Orgel.

Die Zuhörer waren sichtlich zufrieden, was sich in einem scheinbar nicht enden wollenden Schlussapp­laus widerspieg­elte. Verena Westhäuser zeigte sich als Multitalen­t und war zweifellos der „Star“des Abends. Nach dem Flötenspie­l huschte die 22-Jährige bei einzelnen Werken auf die Empore an die Pfeifenorg­el und war beim nächsten Stück schon wieder im Flötenregi­ster zu sehen. Unter starkem Beifall der Besucher und 84 Musikern lobte Tobias Zinser die außerorden­tliche Leistung der virtuosen Organistin und Flötistin.

Als Zugabe kündigte Zinser das „Alleluja! Laudamus Te“von Alfred Reed an. Der Komponist und Verleger Siegfried Rundel wollte das „Andante Larghetto“aus Händels Oper „Berenice“für Blasorches­ter umschreibe­n. „Er konnte es aber aufgrund seines Tods nicht vollenden“, sagte Zinser. Thiemo Kraas habe es für die KJK fertiggest­ellt. „Und Sie hören als weitere Zugabe die Uraufführu­ng des von Siegfried Rundel begonnenen Werkes. „Unser Vater hat uns nach seinem Tod eine Menge halbfertig­er Manuskript­e hinterlass­en“, resümierte der Sohn Thomas Rundel im Gespräch. Und: Thiemo Kraas habe das Werk im Sinne seines Vaters vollendet.

Klangvoll, disziplini­ert, exakt und dynamisch musizierte das Jugendausw­ahlorchest­er des Landkreise­s Biberach unter der souveränen Leitung von Tobias Zinser. Exakt 2399 Euro wurden bei dem Konzert für die Lebenshilf­e Biberach gespendet, die 2017 ihren 50. Geburtstag feiert. Die Spende werde bei der Eröffnung der Ausstellun­g „50 Jahre Lebenshilf­e“im Landratsam­t übergeben, sagte der Pressespre­cher des Landratsam­ts Bernd Schwarzend­orfer.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Die Kreisjugen­dmusikkape­lle gab ein Konzert zugunsten der Lebenshilf­e Biberach.

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