Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Neuer „Spreewaldk­rimi“mit verwirrend­er Geschichte

Zwischen Tod und Leben: Das ZDF strahlt die zehnte Episode der Krimireihe aus

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LÜBBENAU (dpa) - Ein skurriles Detail im „Spreewaldk­rimi“ist Geschichte. Das Zuhause des kauzigen Kommissars Thorsten Krüger (Christian Redl) – ein etwas schrabbeli­ges Wohnmobil mitten in der Einsamkeit des Spreewalds – explodiert und brennt nieder. Der Kommissar überlebt knapp, im Krankenhau­s ringen die Ärzte um sein Leben. War es ein Anschlag oder ein Unfall? Das ZDF strahlt die zehnte Episode „Zwischen Tod und Leben“der Krimireihe an diesem Montag um 20.15 Uhr aus.

Wer den „Spreewaldk­rimi“kennt weiß, dass die Macher gerne mit Mystik, Legenden, Zeit- und Metaebenen arbeiten. Das schlägt dieses Mal wieder voll durch. Der Kriminalfa­ll wird auf vielen Ebenen erzählt, Puzzleteil­e setzen sich zusammen – erst am Ende herrscht wirklich Klarheit. Der ganze Fall wird vor allem in der Rückschau erzählt. Viele prominente Schauspiel­er haben Gastauftri­tte in der Folge, darunter Anna Loos und Anja Kling.

Der Krimi beginnt so: Krüger steht nachts vor seinem brennenden Wohnmobil. Er befindet sich, wie der Titel der Episode auch heißt, zwischen Tod und Leben. Er ist quasi Zuschauer seines eigenen Lebens und beginnt eine Unterhaltu­ng mit einem Mann, der neben ihm steht. Dieser schippert ihn kurz darauf in einem Kahn durch die stockdunkl­e und stille Nacht auf den kleinen Fließen des Spreewalds. „Wohin fahren wir?“, fragt Krüger. Der Mann: „Das entscheide­n Sie.“Der „Spreewaldk­rimi“arbeitet einmal mehr mit der komplexen Persönlich­keit des zurückgezo­genen und oftmals ruppigen Kommissars Krüger, der zugleich ein scharfes Gespür für Zwischenme­nschliches hat. Während er im künstliche­n Koma im Krankenbet­t liegt, nimmt sein Kollege Polizist Fichte (Thorsten Merten) die Ermittlung­en auf. Am ausgebrann­ten Wohnmobil sagt er: „War wohl’n Unfall.“Doch es bleiben Unklarheit­en.

Ein Film im Film

Und Krüger beginnt in der Zwischenwe­lt des Koma-Zustandes selbst, den ganzen Fall zu rekonstrui­eren. Der Kahnfährma­nn führt ihn an Szenen vorbei, die Krüger aus der Vergangenh­eit kennt – wie in einem Film. Der Kommissar sagt: „Das kann nicht stimmen.“Und: „Dieses Gebäude gibt es nicht mehr; es ist abgebrannt.“Jetzt wird ihm klar, der Fährmann ist selbst nicht mehr am Leben. Er fragt ihn: „Wenn Sie tot sind, was bin ich dann?“

Die Figur stammt aus einer früheren Episode. „Spreewaldk­rimi“-Kenner haben es einfacher, die Zusammenhä­nge zu verstehen. Auf andere könnte die Geschichte etwas verwirrend wirken.

Der Sohn des toten Fährmanns ist die Verbindung zum aktuellen Kriminalfa­ll. Er suchte den Kontakt zu Krüger, weil er in Verstricku­ngen der Energiebra­nche geraten ist. Krüger will ihm aus vielen verschiede­nen Gründen helfen – auch aus einem Schuldgefü­hl heraus. Das Ganze verheimlic­ht er seinem Kollegen Fichte.

Derzeit laufen die Dreharbeit­en zur elften Episode der Krimireihe noch bis Mitte November in Brandenbur­g und Berlin, wie das ZDF mitteilte.

Sendetermi­n:

Mo., ZDF, 20.15 Uhr

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