Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Klimaschutzagentur stellt Ergebnisbericht vor
Leitfaden soll auffällige Werte deutlich machen
ZWIEFALTEN - In der Energieeffizienzregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb haben BUND und Klimaschutzagentur Reutlingen knapp zwei Jahre gearbeitet, um mit Bürgerdialog, Anhörung, örtlicher Beratung und Angebote zur Förderung Veränderungen zu erreichen und mit Synergien Einsparungen zu erzielen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Zwiefalten wurden die Ergebnisse vorgestellt.
Mit Umfragen, in Gesprächen, bei Informationsveranstaltungen und in Dialogen wurden rund 70 Prozent der Bevölkerung erreicht. Eine Grundlagenerhebung habe gezeigt, dass gut 70 Prozent der Bauprojekte vor 1978 erbaut wurden, also vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Über 50 Prozent der Heizanlagen sind mindestens 17 bis 23 Jahre alt. Tatsächlich wurden über 30 Prozent der Gebäude beraten.
Aufgenommen wurden private Gebäude, kommunale und öffentliche Einrichtungen und Firmen. Eine Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen wurde erarbeitet und Synergieeffekte erhoben. Bei Erhebung zur Zufriedenheit in Wohngebieten wurde Ergebnisse bis zu 80 Prozent erreicht. Bürgermeister Matthias Henne bestätigte schon bei einer ersten Bekanntgabe der Ergebnisse: „Ein sehr erfolgreiches Konzept mit unzähligen sinnvollen Hinweisen und Synergien für sanierungsbedürftige Maßnahmen.“
Abrahim Dold, Projektmitarbeiter von der Klimaschutzagentur im Landkreis Reutlingen war beeindruckt von den zahlreichen Handlungskonzeptionen und Förderanträgen. Zahlreiche Abstimmungen im Energiebereich zeigten Mängel in der Brennwerttechnik und Bedarf an der Einbindung von Nahwärmeversorgungskonzeptionen.
Kommunale Liegenschaften
Einen besonderen Schwerpunkt bildeten die kommunalen Liegenschaften. Jürgen Kächele, Architekt und Energieberater in Reutlingen, hat schwerpunktmäßig die kommunalen Gebäude untersucht: Die Energieeffizienz zeigt Mängel auf, Kosten für Strom und Heizung sind oft unkontrolliert hoch, Sanierungskonzepte sind notwendig und eine Priorisierung und Aufnahme bei allen notwendigen technischen Maßnahmen wichtig. Die Erhebungen erbrachten aber auch einige Phänomene und Koordinierungsbedarf für das Personal. Auch zeigten sich einige Gebäude in sehr bedenklichem Bauzustand.
Ein Leitfaden soll nun auffällige Werte deutlich machen und damit ermöglichen, dass bei aktuellen Sanierungen über Jahre hinweg alle notwendigen Maßnahmen unternommen werden. Mit einem Auftrag für ein Sanierungskonzept für die Münsterschule wurde bereits ein Anfang gemacht. Mit den Objekten Rentalhalle, Höhenfreibad, Rathaus, Feuerwehrgerätehaus, Kindergarten und weiteren Gebäuden muss entsprechend nachgezogen werden.