Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Neue Plätze
In der Gemeinde Betzenweiler wird ein neues Baugebiet ausgewiesen.
BETZENWEILER - Die Gemeinde Betzenweiler wächst. Nachdem im bisherigen Baugebiet alle Plätze verkauft sind, hat die Gemeinde nun ein neues Baugebiet in Angriff genommen. Insgesamt 28 Einfamilienhäuser könnten dort einmal stehen. Derzeit werden die ersten 13 Plätze erschlossen. Im Frühjahr sollen sie zur Verfügung stehen.
Es tut sich was in Betzenweiler, das ist unschwer zu erkennen. Am Ortseingang von Uttenweiler oder Bischmannshausen her kommend graben Bagger und Raupen den Boden um, und bereiten das Gebiet für ein Wohngebiet vor. Auf SZ-Nachfrage erläutert Bürgermeister Dietmar Rehm, dass dort ein neues Baugebiet ausgewiesen wurde, das nun erschlossen wird. In einem ersten Bauabschnitt werden 13 Plätze vorbereitet. Auf lange Sicht können dort 28 Bauwillige eine neue Heimat finden.
Das neue Baugebiet Kirchenöschle 6 ist notwendig geworden, weil die Gemeinde Bauwilligen aus Betzenweiler, aber auch Interessenten von außerhalb keine Bauplätze mehr zur Verfügung stellen konnte. „Im Kirchenöschle 5 sind alle Plätze verkauft“, sagt Rehm. Vergangene Woche wurde der letzte vergeben. Aber auch für das neue Baugebiet gibt es bereits Interessenten. Zwei bis drei ernsthafte Nachfragen liegen dem Rathaus vor.
Dem Gemeinderat ist es wichtig, jungen Familien aus Betzenweiler eine Perspektive am Ort zu bieten. Aber die kleine Gemeinde mit seinen über 400 Arbeitsplätzen am Ort hat viele Einpendler, die täglich nach Betzenweiler fahren. Auch für die könnte es von Interesse sein, sich dort einen Bauplatz zu kaufen. Eine Einschränkung, dass nur Einheimische sich in Betzenweiler Grund und Boden im neuen Baugebiet erwerben dürfen, gibt es nicht. Allerdings wurde eine Vergaberichtlinie aufgestellt, dort gilt: Sollte es zwei Interessenten für das gleiche Grundstück geben, haben Ortsansässige Vorrang. Im zweiten Schritt würde im Streitfall Familien mit Kindern der Vorzug vor kinderlosen Paaren gegeben.
Stattliche Größe
Die Kosten dafür stehen weitestgehend fest. 72,67 Euro kostet ein Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten. Letztlich muss ein Bauinteressent mit rund 80 bis 81 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Grundstücke, die nur für eine Einfamilienhaus-Bebauung vorgesehen sind, haben eine stattliche Größe. Das Grundstück liegt zwischen 650 und 868 Quadratmetern. Rund 70 000 Euro müsste also ein Bauwilliger für den größten Bauplatz in Betzenweiler berappen. Dass nicht in einem Rutsch sogleich alle Bauplätze erschlossen werden, hat einen einfachen Grund, so Rehm: Dafür fehlt in der Gemeindekasse im Moment das Geld. Mit der Erschließung geht die Kommune in Vorleistung, was für eine schuldenfreie Gemeinde, die mit hohen Gewerbesteuereinnahmen rechnen kann, kein Problem darstellen dürfte. Aber: Die Kommune hat in jüngster Zeit ordentlich in die Infrastruktur in der Gemeinde investiert.
Viel investiert
So wurde etwa die Offinger Straße saniert, Kanäle für Wasser- und Abwasser eingebracht. Auch BreitbandLeerrohre sind in die Erde gekommen. Dasselbe gilt für die Espachstraße. Rund eine Million Euro hat der Gemeinderat dafür in die Hand genommen. Auch in Bischmannshausen ist in einer ähnlichen Größenordnung in die Infrastruktur investiert worden.
In 80 Prozent der Ortslage in Betzenweiler gebe es nun einen Erdgasanschluss und Leerrohre für das Breitband, sagt Rehm. Nun gilt es noch einen Betreiber für die Internetbereitstellung zu finden. Aber angesichts der Unternehmen am Ort, dürfte das nicht zu schwierig sein.
Zudem wird in Betzenweiler noch der Dorfplatz umgestaltet. Kostenpunkt: rund 160 000 Euro. Allerdings erhält die Kommune dafür LeaderZuschüsse von fast 100 000 Euro. Doch damit nicht genug. Auch für die Oberflächen-Entwässerung muss noch ein kleines Erdbecken gebaut werden. Es tut sich eben was in Betzenweiler – und das muss bezahlt werden.