Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wasserzins soll 2018 auf 1,35 Euro steigen
Bad Buchaus Stadträte diskutierten Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe.
BAD BUCHAU - Von 1,25 auf voraussichtlich 1,35 Euro pro Kubikmeter möchte die Stadt Bad Buchau den Wasserzins zum neuen Jahr erhöhen. In der Gemeinderatssitzung sprach sich die Verwaltung ausdrücklich für eine solche „Gebührenanpassung“aus, um die weiterhin anstehenden Investitionen im Leitungsnetz stemmen zu können. Neben dem Wirtschaftsplan für die Wasserversorgung blickten die Räte am Dienstagabend auch auf die anderen städtischen Eigenbetriebe Touristikmarketing und Marienheim.
Nachdem er über Jahre konstant geblieben war, hatten die Stadträte 2015 den Wasserzins zunächst von 1,04 auf 1,15 Euro erhöht. Zum 1. Januar 2017 stieg die Gebühr auf 1,25 Euro – und nun steht zum Jahreswechsel erneut eine Gebührenerhöhung auf voraussichtlich 1,35 Euro an.
Damit liege die Stadt noch immer unter dem Landesdurchschnitt, so Kämmerer Franz-Xaver Menz. Der Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg gibt den durchschnittlichen Trinkwasserpreis für das Jahr 2016 mit 2,11 Euro je Kubikmeter an. Der Trend gehe aber auch in Bad Buchau nach oben, blickte Menz voraus. Zuvor hatte sich Stadträtin Angelika Lipke erkundigt, ob denn damit vorerst das Ende der Fahnenstange erreicht sei oder die Bürger in den nächsten Jahren mit weiteren Kostensteigerungen beim Wasser rechnen müssten.
Doch auch die Ausgaben für die Wasserversorgung steigen, so Menz. Allein für 2018 stünden hier Investitionen in Höhe von insgesamt 271 300 Euro an, etwa für die Verlegung neuer Leitungen im Baugebiet Am Möwenweg (122 000 Euro) oder für die Sanierung des Wassernetzes in der Linden-/Grubenstraße (90 000 Euro). Umso stärker ist der Eigenbetrieb auf die Erträge aus dem Wasserzins angewiesen, die in Zukunft schrittweise erhöht werden sollen und in Menz’ Kalkulation 2018 bei 366 500 Euro (einschließlich Grundgebühren) liegen dürften. Insgesamt schließt der einzige gewinnorientierte Eigenbetrieb 2018 voraussichtlich mit einem Plus von rund 26 000 Euro.
Marienheim schließt mit Minus
Anders sieht es beim städtischen Eigenbetrieb Marienheim aus, für das Kämmerer Menz 2018 einen Jahresfehlbetrag von 61 500 Euro – 2600 Euro mehr als im Vorjahr – einkalkuliert. Das vormals städtische Altenund Pflegeheim wird seit Anfang 2011 von der ZfP-Tochter Altenheimat Eichenau gGmbH betrieben, die Stadt ist lediglich Eigentümer von Grundstück und Gebäude. Entsprechend beschränken sich Erträge und Aufwendungen des Eigenbetriebs hauptsächlich auf gebäudebezogene Positionen.
Höhere Ausgaben für Werbung
Mit voraussichtlich 220 600 Euro übertrifft der Jahresverlust des Touristmarketings 2018 noch einmal das Vorjahresergebnis (minus 205 700 Euro). Mit ein Grund dafür sind höhere Aufwendungen bei der Werbung, insgesamt 77 300 Euro. So sollen sich die Ausgaben für gemeinsame Marketingprojekte mit 10 000 Euro gegenüber 2017 verdoppeln. Hierunter fielen etwa Maßnahmen von Touristinfo, Fedeseemuseum, Nabu-Naturschutzzentrum und Gesundheitszentrum Federsee, erläuterte Touristinfo-Leiterin Elke Spielvogel in der Ratssitzung. Gemeinsam wolle man erreichen, dass Besucher nach einem Abstecher im Wackelwald, Federseesteg oder Federseemuseum auch die Stadtmitte aufsuchen.
Und noch ein dringendes Thema stehe für nächstes Jahr an, so Spielvogel: die touristische Infrastruktur Bad Buchaus – etwa Standortbeschilderung oder Wohnmobilstellplätze – auszubauen und zu pflegen. Was das Veranstaltungsprogramm betrifft, setzt das Touristikmarketing im neuen Jahr auf den Schwerpunkt Mundart und Kabarett. Attraktive Veranstaltungen versteht Spielvogel auch als Werbung für die Stadt: „Wir wollen auch über diese Schiene nach außen hin sichtbar werden.“