Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Grillfeier endet mit Bewusstlosigkeit
Zwei Menschen werden plötzlich ohnmächtig – Ursache: unvollständige Verbrennung
SIGMARINGENDORF - Zwei Menschen haben sich in der vergangenen Woche bei einer privaten Grillfeier in Sigmaringendorf eine Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung zugezogen. Dies teilte Ivo List, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sigmaringendorf, jetzt der „Schwäbischen Zeitung“mit, weil es wichtig sei, dass die Bevölkerung über die Folgen einer solchen Vergiftung aufgeklärt werde: „Das Kohlenstoffmonoxid, auch CO-Gas, ist ein sehr giftiges Gas und die Gefährlichkeit wird unterschätzt“, sagt List.
Die beiden Sigmaringendorfer hatten List zufolge mit Familienmitgliedern eine Grillfeier veranstaltet – und waren gegen 20 Uhr plötzlich bewusstlos umgekippt. Glücklicherweise waren die beiden nicht alleine, Familienmitglieder verständigten den Rettungsdienst. Bei den Einsatzkräften des Malteser Hilfsdienstes schlugen im Haus umgehend die COGas-Warnmelder an. Diese sind bei den Rettungsdiensten seit geraumer Zeit Teil der persönlichen Schutzausrüstung.
Geruchloses, geschmackloses Gas
Da CO-Gas geruchlos, geschmacklos und farblos ist, ist das Gas auch nicht wahrnehmbar. Wenn es nicht erkannt werde, seien eine schnelle Benommenheit und Bewusstlosigkeit die Folge, im weiteren Verlauf trete der Tod ein, sagt Ivo List.
Die Einsatzkräfte des Malteser Hilfsdienstes riefen die Feuerwehr Sigmaringendorf hinzu, da die Quelle des CO-Gases nicht ermittelt werden konnte. Die Feuerwehrmänner bemerkten schließlich den Kohlegrill, der direkt vor dem Gebäude unter einem Vordach abgestellt worden war. Schnell sei klar gewesen, dass das CO-Gas durch die offen stehende Tür ins Gebäude gelangt sei. „Dann meldete das Mehrgaswarngerät der Feuerwehr einen bedrohlichen Mangel an Sauerstoff, woraufhin die sofortige Räumung des Zimmers befohlen wurde“, sagt List. Die beiden Gas-Opfer waren zu diesem Zeitpunkt bereits wieder bei Bewusstsein und kamen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus.
Kohlenstoffmonoxid-Gase treten in Gebäuden beispielsweise durch unvollständige Verbrennungen – etwa nach dem Grillen –, durch schlecht ziehende Öfen, durch KfzAbgase in Garagen oder durch mit Propangas befeuerte Heizstrahler auf. „Das Gas ist giftig, da es viel stärker an Hämoglobin bindet als Sauerstoff und so den Sauerstofftransport durch das Blut unterbindet“, erklärt Kommandant List. Er betont zudem, wie wichtig es sei, dass es die Kohlenstoffmonoxid-Warnmelder gebe: Sowohl die Sicherheit der Einsatzkräfte als auch die der Patienten habe in diesem Fall gewährleistet werden können.