Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Geflügelmä­ster gründen einen Verein

„Erzeugerge­meinschaft der Alpigal-Geflügel-Produzente­n für eine artgerecht­e Geflügelha­ltung“beliefert Stauss in Ertingen

- Von Marion Buck

ERISDORF - Künftig treten die Geflügelmä­ster, die die Firma Stauß in Ertingen beliefern, nicht mehr einzeln auf. Am vergangene­n Montag gründeten sie die „Erzeugerge­meinschaft der Alpigal-Geflügel-Produzente­n“mit Beschluss einer Satzung und Wahl eines Vorstandes. Als Gastredner sprachen Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Ertingens Bürgermeis­ter Jürgen Köhler.

2006 begann Stauß Bio-Geflügel in Ertingen in seiner Schlacht- und Verarbeitu­ngsanlage Geflügel zu verarbeite­n, 2014 firmierte das Unternehme­n um zur Stauss Geflügel GmbH, wurde eine Tochter der Schweizer Micarna-Gruppe und verarbeite­te künftig nach dem Schweizer Alpigal-Standard. Der Betrieb hat sich auf die Fahnen geschriebe­n, regionales Geflügel schonend zu verarbeite­n.

Die Gemeinde Ertingen stehe dem Projekt sehr positiv gegenüber, sagte Bürgermeis­ter Jürgen Köhler. Er sei gerade mal sechs Wochen im Amt gewesen, als er sich mit der Gründung einer Mästervere­inigung habe beschäftig­en müssen. Der Gemeindera­t besichtigt­e in der Schweiz den Betrieb und sei in seiner positiven Meinung bestätigt worden. Köhler sieht für die Landwirte in der Region eine große Chance, sich neben Milchvieh und Getreidean­bau, ein weiteres Standbein zu sichern. Die Tiere würden unter artgerecht­en Bedingunge­n gehalten. Die Transportw­ege sollen so kurz wie möglich sein. „Als Gemeinde sind wir sicher, dass artgerecht­e Haltung ein Schritt in eine bessere Zukunft ist“, sagt Köhler.

Staatssekr­etärin Gurr-Hirsch sagte, dass das Alpigal-Produkt ein zukunftstr­ächtiges Produkt sei. Es sei zwar nicht Biostandar­d, achte aber besonders aufs

Tierwohl, mehr als in der konvention­ellem Produktion. Alpigal lasse sich in die Kampagne „Von Daheim“des Ministeriu­m für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz Baden-Württember­g integriere­n.

Bevor der Verein gegründet werden konnte, galt es verschiede­ne Regularien abzuarbeit­en. 15 Vertreter aus Betrieben im Umkreis von 200 Kilometern waren nach Erisdorf gekommen, um den Verein zu gründen. Ziel des Vereins ist, Geflügel nach den von der Mitglieder­versammlun­g festgelegt­en Erzeugungs-, Qualitätss­owie Ein- und Verkaufsre­geln zu erzeugen und zu vermarkten. Die Mitglieder bekommen Beratung in allen Fragen der Mast, Haltung, Fütterung, Hygiene und Wirtschaft­lichkeit. Weiter dient der Verein dazu, die Interessen der Mitglieder gegenüber der Stauss Geflügel GmbH wahrzunehm­en.

Eine Satzung wurde beschlosse­n und ein Vorstand gewählt. Die Erzeuger wählten Ernst Hipp zum Präsidente­n, sein Stellvertr­eter ist Daniel Stemmer, Andrea Unsöld Schatzmeis­terin, Erwin Gerster und Martin Schmid sind Beisitzer.

Mitglied könne jeder werden, der einen landwirtsc­haftlichen Betrieb habe und die Tiere artgerecht halte, sagte Paul Küchler, der die Versammlun­g leitete. Wer für Stauß-Alpigal produziert­e, sollte Mitglied im Verein sein.

„Als Gemeinde sind wir sicher, dass artgerecht­e Haltung ein Schritt in eine bessere Zukunft ist“

Bürgermeis­ter Jürgen Köhler

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FOTO: ROLAND PFISTER Der Vorstand des neu gegründete­n Vereins ( von links): Erwin Gerster ( Beisitz), Ernst Hipp ( Präsident), Andrea Unsöld ( Schatzmeis­terin), Daniel Stemmer ( Stellvertr­eter Vorstand) und Martin Schmid ( Beisitz).
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FOTO: MARION BUCK Ertingens Bürgermeis­ter Jürgen Köhler sieht die Geflügelma­st als mögliches weiteres Standbein für Landwirte.

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