Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Matthias Stiel ist neuer AfD-Kreissprecher
Kreisverband blickt auf Bundestagswahl zurück – Mitgliederzahl steigt deutlich an
WARTHAUSEN (sz) - Bei der Mitgliederversammlung des Kreisverbands Biberach der Alternative für Deutschland (AfD) in der Gaststätte Leo in Warthausen haben unter anderem der Rückblick auf die Bundestagswahl sowie Wahlen im Mittelpunkt gestanden. Das teilt die AfD in einer Pressemeldung mit.
Als neuer Kreissprecher wurde der 34-jährige Matthias Stiel aus Tannheim gewählt. Er löst damit Michael Vogel ab. Zudem ist Stiel Delegierter für den Bundesparteitag. Zweite Sprecherin ist die 33-jährige Rebecca Weißbroth aus Rottum. Schatzmeister bleibt der 33-jährige Andreas Schmid aus Unlingen. Ebenso wurden die fünf Beisitzer wiedergewählt wie auch Nathalie Schmid als Schriftführerin und Wolfgang Mächler als Pressesprecher. Dieser hatte in seiner Funktion als Mitgliederbetreuer mitgeteilt, dass die Kreispartei im vergangenen Jahr 26 Neumitglieder begrüßen konnte, was die Gesamtzahl auf 72 erhöht habe. Ausgetreten seien zwei Mitglieder. Damit war das Jahr 2017 das erfolgreichste Jahr für die Kreispartei.
Bundestagskandidat Matthias Stiel berichtete von den verschiedenen Veranstaltungen, von den Problemen eines Neulings in der Funktion eines Kandidaten, vom unterschiedlichen Verhalten seiner Gegenkandidaten, von seinen Erlebnissen mit der Presse und von dem großen Rückhalt, den er in der Partei gespürt habe. Wahlkampfleiter Andreas Schmid nannte die hohen Kosten für Werbung, Plakate und Flyerverteilung, er berichtete von Problemen bei Hallenanmietungen, aber auch von positiven Erfahrungen mit Wirten. Wolfgang Mäch- ler lieferte eine tiefergehende Wahlanalyse. Die Partei wisse, dass ihre Wähler nun eine kraftvolle Oppositionspolitik in Berlin erwarteten.
Genau diese versprach Bundestagsabgeordneter Lothar Maier in seinem Gastbeitrag: „Die 92 Abgeordneten in Berlin brennen darauf, endlich loszulegen und eine wirksame Oppositionspolitik zu machen.“Er berichtete auch vom Empfang seiner Fraktion in Berlin, von Versuchen der Ausgrenzung aber auch von dem Bemühen verschiedener Abgeordneter, ein normales Verhältnis zur AfD zu entwickeln. Leider komme die Partei trotz vieler Interviews und Mitteilungen im Augenblick in der Presse kaum vor. Durch die hohe Abgeordnetenzahl fehlten für AfD und FDP noch die notwendigen Räume, man lebe noch in provisorischen Büros. Maier versprach, man werde sich für eine Verkleinerung des Bundestags einsetzen – 500 Abgeordnete genügten.
Der Ulmer Landtagsabgeordnete Daniel Rottmann berichtete über die neue Lage in der Fraktion, nachdem Jörg Meuthen den Fraktionsvorsitz niederlegen und nach Brüssel gehen will. Mit ihm gehe zweifellos der beste Kopf der Fraktion, aber man solle ja auch die Besten nach Brüssel schicken. Meuthen habe sich 20 Jahre als Hochschullehrer mit Europa befasst und sehe nun eine Chance, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen; das reize ihn.
In den Fragen und Beiträgen der Mitglieder wurden die Abgeordneten immer wieder ermahnt, Parteistreitigkeiten nicht nach außen zu tragen und sich nicht zu scheuen, heiße Themen in den Parlamenten deutlich zur Sprache zu bringen.