Schulmöbel und Schreiner-Werkstatt

SZ-Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“: Die Spenden flossen in Bildungsprojekte

RIEDLINGEN/REGION (sz/uno) Rund eine halbe Million Euro sind bei der SZ-Spendenaktion „Helfen bringt Freude“zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Weihnachtsaktion stand das Thema Bekämpfung von Fluchtursachen. Die Hälfte der Summe geht in den Nordirak, die andere Hälfte kommt lokalen Initiativen in der Region zugute. Drei Projekte im Verbreitungsgebiet der SZ Riedlingen haben jeweils 4325 Euro erhalten – die Ertinger Afrikahilfe, der Verein Ushirika mit Sitz in Uttenweiler und die katholische Kirchengemeinde in Riedlingen, die den Aufbau von Schulen in Burkina Faso unterstützt.

Seit mehreren Jahren unterstützen die Riedlinger Pfarrer Dr. Emanuel

Sawadogo in Burkina Faso. Aus persönlichen Begegnungen heraus ist diese Beziehung gewachsen, die nun vom Treffpunkt Eine Welt der Kirchengemeinde getragen wird. Seit 2010 unterstützt die Riedlinger Kirchengemeinde den Pfarrer ganz offiziell. Sawadogo, der in Deutschland studiert hat und mehrfach bereits in Riedlingen die Sommervertretung des Pfarrers übernommen hat, hat die Leitung des katholischen Schulwerks in seiner Heimatdiözese in Kaya inne und ist für den Aufbau der Schulen verantwortlich. Über 20 Schulen sind in katholischer Trägerschaft, wobei die Aufnahme der Schüler nicht an Glaubensgrenzen gebunden ist. Rund 200 Lehrer unterrichten etwa 7000 Schüler unter seiner Leitung. Mit Erfolg. Die katholischen Schulen in Kaya können die besten Ergebnisse im Lande vorweisen.

Hungersnot droht

Mit den Geldern aus der SZ-Weihnachtsaktion von 2016 wurden Schulbänke beschafft, nachdem die Kinder bislang häufig auf der nackten Erde saßen. Aber auch der Aufbau von Schulkantinen ist wichtig und wird immer wichtiger. Denn die Regenzeit war in Burkina Faso viel zu kurz, eine Hungersnot droht, wie Marlene Müller vom Treffpunkt Eine Welt berichtet. Auch hier sollen künftige Mittel eingesetzt werden. Ein Schwerpunkt war auch der Aufbau der Kantine, denn für viele Schüler gibt es dort das einzige Essen am Tag.

Seit rund zehn Jahren kooperiert die Ertinger Kolpinggruppe mit einer Kolpinggruppe in Kifungilo, einem afrikanischen Dorf in Tansania. Die ehrenamtlichen Helfer aus Ertingen reisen alle zwei Jahre in das Dorf, um vor allem die dortige „Kifungilo Girls Secondary School“bei der Modernisierung und Entwicklung zu unterstützen. Die rund 4300 Euro, die die Gruppe nun aus der SZ-Aktion erhielt, flossen in den Bau einer Schreiner-Werkstatt. Vor allem die Zementsteine, mit denen bereits jetzt das Werkstattgebäude gebaut wird, werden damit finanziert.

Seit dem Jahr 2008 engagiert sich der gemeinnützige Verein Ushirika für die Bewohner des Dorfs Msulwa in Kenia. Die 4325 Euro aus der SZWeihnachtsaktion seien schnell ausgegeben gewesen. „3400 Euro haben wir für die Prüfungsgebühren ausgegeben, der Rest wurde für die Fahrtkosten und die Verpflegung der Schüler verwendet.“Denn viele Schüler müssten 15 Kilometer oder mehr zurücklegen, bis sie in der Schule sind. Jährlich werden rund 15 Schüler über Patenschaften des Vereins unterstützt. „Die Schüler sucht der Schulleiter aus, es sind die, die es am dringendsten brauchen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Kathy McMillan.

Vereinsmitglieder aus Biberach, Hochdorf, Eberhardzell und Uttenweiler sammeln nicht nur Spenden, sie kümmern sich auch darum, dass das Geld nicht in falsche Hände gelangt. Erst im April war die stellvertretende Vorsitzende Kathy McMillan vor Ort und überbrachte persönlich das Spendengeld der SZ-Weihnachtsaktion. „Das Geld hat uns sehr geholfen“, sagt sie. Alle Beiträge zur Weihnachtsaktion 2016 finden Sie unter schwäbische.de/weihnachtsspendenaktion. Die Weihnachtsspendenaktion 2017 „Helfen bringt Freude“startet am kommenden Samstag, 25. November.

FOTO: PRIVAT Schüler in Burkina Faso auf Schulbänken, die mit Spenden der SZ-Leser finanziert wurden.